Von Kusadasi nach Izmir – September 2013

Sonntag, 29.09.13

Montag, 07. Oktober 2013

Sonntag, 29.09.13 Natürlich ist seit gestern abend auch schon wieder neue Crew an Bord: Wolfgang G. heißt wie immer WolfgangG, um ihn von meinem Skipper Wwolfgang unterscheiden zu können, aber das kennt ihr ja schon aus den geschätzten 300 Logbüchern, in denen WolfgangG vorkam… Karoline war ebenfalls schon mehr als häufig an Bord, und sie hat ihren Freund Achim mitgebracht, der sich nun die ganzen ollen Kamellen anhören muss. Gebunkert wurde schon gestern, heute fehlt zum Ablegen nur noch die Schiffs- und Sicherheitseinweisung. Und dann geht es auf nach Norden! Ein kleines Weilchen dauert es, bis die Thermik einsetzt, aber dann zieht mich eine schöne Vollzeugbrise bis in die kleine Bucht Cam Limani. Eine Ausflugsgület legt gerade ab, eine kleine Yacht liegt ganz im Eck und eine Charteryacht legt sich mit Achterleinen und Buganker unter das Ufer. Platz genug für mich also, was aber nichts nützt, denn der Grund ist voll mit Seegras und nach dem dritten Versuch beschließt Wwolfgang, dass bei einer Windvorhersage für die Nacht von null bis ein Beaufort Gewicht und leicht im Seegras eingehakte Spitze vom Anker mal halten müssen. Tun sie auch.

Montag, 30.09.13

Montag, 07. Oktober 2013

1309307101

Montag, 30.09.13 Vor der Bucht sieht man schon die ersten Schaumkrönchen blinken, denn für tagsüber ist Südwind gemeldet. Der baut sich im Laufe des Tages immer mehr auf und ab 15.00 h wird es dann Zeit für die kleine Fock. Rauschefahrt, immer weiter, immer weiter, denn Südwind ist um diese Jahreszeit ja noch nicht so häufig, aber genau das, was wir brauchen. Achim steuert heldenhaft die Wellen runter, eine Halse noch, dann liegt Cesme voraus. Mit dem letzten Tageslicht stecke ich meinen Bug hinter den Marinawellenbrecher, das Abendessen im Städtchen hat sich die Crew heute mal mehr als redlich verdient. 55 Meilen in gut neun Stunden – und zwar inklusive der Ab- und Anlegemanöver. Der rote Blitz…

Dienstag, 01.10.13

Montag, 07. Oktober 2013

Dienstag, 01.10.13 Weltuntergang. Schwere Gewitter, Sturzregen. Luken dicht, weiterschlafen. Als es am Nachmittag so weit aufklart, dass man wenigstens spazieren gehen kann, reicht die Zeit nicht mehr, um einen gegen Süd- und Nordwind geschützten Hafen zu erreichen. Der Wind soll nämlich drehen. Soll er doch.
Heute bleibe ich im Hafen, in Cesme gibt es eine tolle alte Burg und die nette Altstadt zu besuchen, und hinter der alten orthodoxen Kirche findet sich ein perfektes Restaurant für ein paar Fische vom Grill.

Mittwoch, 02.10.13

Montag, 07. Oktober 2013

Mittwoch, 02.10.13 Ganz leicht beginnt er, der Nordwind. Ausnahmsweise darf mich mein treuer Golf-Motor nach Norden schieben, erst kurz vor dem Kap Karaburun werden Fock und Groß (im ersten Reff) gesetzt. Ohne Theater habe ich dieses Kap noch nie gerundet, glaube ich. Der Wind kommt mal um Lesbos herum, mal aus dem Golf von Izmir, mal zu stark und mal zu schwach. Aber im  Mittelmeer muss man sich die Kaps eben erkämpfen, und immerhin kommen wir bis Yenilimani. In dem kleinen Fischerhafen haben nur noch ein Café und eine kleine Taverne geöffnet, die Leute freuen sich sehr über Besuch! Ein junger Mann zum Übersetzen der Speisekarte ist schnell herbeigerufen, es gibt frischen Fisch oder Köfte. Und als Vorspeise eine warme Suppe, der Nordwind kommt nämlich wirklich aus dem Norden. Nordpol, um genau zu sein.

Donnerstag, 03.10.13

Montag, 07. Oktober 2013

1310037101

Donnerstag, 03.10.13 Strand kommt ja bekanntlich von stranden, und weil direkt neben der Mole der Strand beginnt, der Wind aber auflandig bläst, ist die Hafenausfahrt grenzwertig. Falls ihr Wwolfgang mal nervös sehen wollt, dann fahrt den Törn nächstes Jahr mit!
Klapp aber alles gut, ein paar Meilen weiter kann ich abfallen, das Kap ist endgültig umrundet und mit halbem Wind ist wieder Rauschefahrt angesagt. Eigentlich hätten wir ja noch einen Tag Zeit für einen Zwischenstopp vor Anker, aber das Thermometer rutscht tiefer und tiefer – und deshalb entscheidet meine Crew, gleich bis Izmir zu segeln. Das Barometer ist mittlerweile von 1011 am Sonntag auf 1029 gestiegen, russischer Hochdruck schaufelt weiterhin Polarluft hierher. Aber im Marinarestaurant ist gut geheizt und warme Duschen gibt es auch. Und gut, dass sowohl Karoline als auch Achim ihre warmen Socken schon fertig gestrickt haben. Wwolfgang ist ganz neidisch.

Freitag, 04.10.13

Montag, 07. Oktober 2013

1310047101

Freitag, 04.10.13 Der unverhoffte Hafentag wird gut genutzt: Der Galateia-Wandertag führt vom Uhrturm an der Hafenpromenade durch die Gassen des tollen Basars zu den Ausgrabungsstätten des römischen Marktplatzes (absolut sehenswert, vor allem die riesigen Gewölbe!), weiter den Berg hinauf zur Akropolis (windiger Rundumblick von den Zinnen der Burg), dann wieder runter zum Basar, in eine Moschee, in den alten, gedeckten Basar und bis in eine Dönerbräterei. Guten Appetit!