Von Kuşadası nach Kuşadası – Anfang August 2014

Samstag, 02.08.14

Dienstag, 12. August 2014

Samstag, 02.08.14 Früh morgens steht das Taxi auf dem Kai: Macht’s gut ihr Lieben und kommt bald wieder! Das war eine wundervolle und vor allem sehr lustige Reise mit euch!
Christian bleibt noch bis morgen und lernt deshalb am Nachmittag meine neue Crew kennen: Ernst war tagsüber schonmal eben in Ephesus und freut sich auf 14 Tage in den griechischen Inseln. An dieser Stelle mal eben viele Grüße an alle LSB-Skifahrer, daher kennen sich mein Skipper und Ernst nämlich, ist ja gerade mal 24 Jahre her…

Sonntag, 03. 08.14

Dienstag, 12. August 2014

Sonntag, 03. 08.14 Christian muss nun doch abreisen, und hier an Bord beginnt die Bordroutine, also Schiffs-und Sicherheitseinweisung. Mit der steifen Nachmittagsbrise komme ich prima bis nach Posidonion auf Samos, klares Wasser, guter Ankergrund, nette Kneipe – wie immer ein wunderbarer erster Stopp.

Montag, 04.08.14

Dienstag, 12. August 2014

1408047101

Montag, 04.08.14 Ein paar Delfine kommen längsseits und bringen Glück vorbei: Der Wind kommt heute so sehr aus dem Norden, dass ich auf Backbordbug die Nordhuk von Arki anliegen kann. An meinem Arki-Lieblingsankerplatz (südliche der drei Buchten auf der Westseite) bin ich mal wieder ganz alleine, und um nicht zu vereinsamen bummeln Ernst und Wolfgang gemütlich über den Hügel ins Dorf. Zum Abendessen geht es natürlich zurück in Richtung Bucht, denn niemand kocht so gut wie die Mama von Isidoros. Die Fischerfamilie hat sich hier ein kleines Paradies mit angeschlossener Taverne geschaffen.

Dienstag, 05.08.14

Dienstag, 12. August 2014

Dienstag, 05.08.14 Patmos darf man natürlich auf einem Törn durch die Inseln des Dodekanes nicht auslassen, und weil das nunmal gerade gegenüber ist, bleibt genug Zeit, mal die Ankerbuchten nördlich von Skala abzuklappern. Der Ormos (Hafenbucht) Kampos ist ein kleiner Golf mit verschiedenen Ankerbuchten, die östlichste ist die schönste!
Am Abend zieht mich meine kleine Fock gemütlich bis nach Ormos Grikos, da ist sogar noch eine Festmacheboje frei. Die Jungs kochen sich Spaghetti mit leckerer Soße und gucken vom Cockpit aus auf das bunte Treiben am Ufer.

Mittwoch, 06.08.14

Dienstag, 12. August 2014

1408067101

Mittwoch, 06.08.14 Mopedausflug rauf zum Kloster, runter nach Skala, rüber nach Grikos und wieder rauf in die Altstadt zum Abendessen bei Vangelis, der die Dachterasse mit dem schönsten Ausblick der Insel hat. Das Highlight des Tages ist die Besichtigung der drei restaurierten Windmühlen, denn die Müllerin ist da und hält mal eben einen tollen Vortrag über die Geschichte der Insel, über handgemahlenes Mehl, über die Versorgung der Insel mit eigenen Produkten und über die Architektur der Häuser in der Altstadt. Vielen Dank! Auch für das selbstgemachte, windgemahlene Mehl!
Den Absacker gibt es später auf der „Styrr“, die neben mir ankert. Theres, Ann und Martin werden bald nach Westen aufbrechen, aber für einen Abschiedsabend ist es trotzdem erstaunlich lustig – wie immer, wenn sich gute Freunde treffen.

Donnerstag, 07.08.14

Dienstag, 12. August 2014

Donnerstag, 07.08.14 Der Wind schwächelt, zieht mich aber immerhin bis hinter Archangelos, wo in der weiten Bucht schon ein paar Mega- und sonstige Yachten ankern. Macht nichts, es ist Platz genug für alle, und irgendwann muss ja auch mal Hauptsaison sein. Wolfgang kennt die kleine Taverne am Ufer noch nicht, weshalb sie heute getestet und für exzellent befunden wird. Sehr nette Leute, prima Essen und wieder ein toller Blick über die Bucht.
Für das Hafenkino sorgt die Mega-Mega-Yacht „Ohana“, deren ca. 65 Meter hoher Mast die neben mir ankernde 30-m-Jongert doch recht zwergenhaft aussehen lässt. Von mir mal ganz zu schweigen…
Für die weitere Unterhaltung sorgt übrigens Rodi, der netteste Kneipenhund im Dodekanes!

Freitag, 08.08.14

Dienstag, 12. August 2014

1408087101

Freitag, 08.08.14 Jeden Tag eine gute Tat: Ich verschenke mal eben zwei Liter gute, türkische H-Milch an die deutsch-neuseeländische Segelfamilie, die neben mir ankert. Da schmeckt der Kaffee doch wieder viel besser.
Eine Delfinschule kommt auch mal Yachten gucken und schwimmt morgens mitten durch die Bucht. Am Nachmittag reicht die Rollgenua raumschots für 16 gemütliche Meilen bis nach Kalymnos, die Buchten im Nordwesten kenne ich noch nicht. Ich wundere mich sowieso immer, wie viele tolle Eckchen es hier noch zu entdecken gibt. Der Ormos Emporios wird hiermit zur spektakulärsten Bucht der Gegend erklärt: Rund um den Ankerplatz türmen sich die Berge senkrecht auf bis zu 670 m, ein gemütlicher Ferienort drückt sich unter die Felshänge, und bei Fast-Vollmond wird das ganze dann irgendwann spät abends leicht magisch. Das könnte natürlich auch am Sundowner gelegen haben…

Samstag, 09.08.14

Dienstag, 19. August 2014

Samstag, 09.08.14 Wolfgang muss tatsächlich fünf Euro in die Bordkasse einzahlen, weil er eine ca. 14 Jahre alte Wette verliert. Damals in der Karibik hat er nämlich versprochen, für jeden Katamaran, den er aufkreuzen, also gegen den Wind segeln sieht, fünf Euro zu zahlen. Wobei mir gerade auffällt, dass es damals ja noch gar keinen Euro gab… Jedenfalls ist es heute erstmalig so weit: Vor mir kreuzt ein Katamaran ebenfalls von Kalymnos aus nach Leros auf! Bei gut fünf Windstärken und sogar einem Meter Seegang! Leider ist die Strecke zu kurz, um ihn eben noch zu überholen, aber immerhin. Ein Katamaran beim Aufkreuzen. Im Stadthafen von Lakki stellt sich dann heraus, dass der Skipper von besagtem Kat ein netter, hilfsbereiter Österreicher ist. Ihm und meiner Crew hat der Meltemi jedenfalls Spaß gemacht!

Sonntag, 10.08.14

Dienstag, 19. August 2014

Sonntag, 10.08.14 Lakki hat außer dem wunderbaren Naturhafen eine Dusche, gute Supermärkte und nette Kneipen zu bieten. Ein prima Halbzeitstopp! Ich habe frisch duftende Crew und den Kühlschrank wieder voll. Am Nachmittag zieht mich der Wind eben auf die Südseite der Insel nach Xerokampos. Meine Jungs kochen selber und schauen sich deshalb die netten Tavernen am Ufer ausnahmsweise nur von außen an.

Montag, 11.08.14

Dienstag, 19. August 2014

1408117101

Montag, 11.08.14 Auf der Ostseite von Leros ist natürlich weniger Seegang als auf der Westseite, die zur offenen Ägäis zeigt. Der Wind ist hier aber auch ungleichmäßiger: Reff rein, Reff raus, Rollgenua raus, Rollgenua rein, kleine Fock rauf und runter, es bleibt sportlich an Bord. An der Südseite von Lipsi ist noch reichlich Platz zum Ankern, und das „Delaila“ darf man dann aus kulinarischen Gründen nicht auslassen. Ernst genießt das beste Thunfischsteak seit Tahiti. Und das unter einem riesigen Vollmond, der nah wie selten an der Erde steht.

Dienstag, 12.08.14

Dienstag, 19. August 2014

1408127101

Dienstag, 12.08.14 Jeden Tag eine andere Insel (na gut, Leros war doppelt…), heute also Agathonisi. Kein Aufkreuzen, einfach nur gerefftes Groß und kleine Fock und auf Steuerbordbug rüber bis zu Sabine und Georgios vor die Küche. Weil heute noch eine Fähre anlegt, schickt der Hafenmeister alle Yachten eine Bucht weiter, bietet aber niemandem den Logenplatz vorne am Kai an. Der ist also überraschenderweise noch frei – bis ich komme. Die Fähre fährt dann eben noch eine Macke in den Kai, aber das nur nebenbei…
Wolfgang und Ernst liegen später schon mit fischgefüllten Bäuchen in den Kojen, als die Coastguard vor mir anlegt und ein Dutzend syrischer Flüchtlinge auslädt. Das passiert hier abseits der großen Touristenströme (wo es die Optik stören würde) fast täglich…

Mittwoch, 13.08.14

Dienstag, 19. August 2014

Mittwoch, 13.08.14 Der Weg wieder rauf nach Samos ist immer spannend, weil man nie weiß, wie herum der Wind um die große, hohe Insel herum oder hinüber bläst. Heute hauptsächlich rechts herum, also durch die Samosstraße, denn kurz links herum, also über die Phournoi-Inseln – und dann am Nachmittag quer über das Tal hinter dem Flughafen. Ernst nimmt die Winddrehungen wie immer mit Humor, Hauptsache, immer schöner Wind. Egal aus welcher Richtung, und als Trost für die Drehungen kurzfristig sogar in Delfinbegleitung. Erst nach der Samos-Straße komme ich ins Lee der Insel und muss die letzten zwei, drei Meilen bis an den Ankerplatz hinter Kasonisi motoren. Macht nichts. Ein italienisches Pärchen geht Anker auf, absolute Einsamkeit. Und zwei Stunden perfekter Sternenhimmel, bis der nun schon abnehmende Mond aufgeht und alles überstrahlt. Ernst gewinnt das Perseidensuchen 5:2, aber er sitzt auch auf der günstigeren Cockpitseite und schaut in Richtung Perseus, aus dessen Richtung der Meteorschwarm ja kommt. Wolfgang hat ja ohnehin kaum noch Wünsche offen 😉 Ein paar der Sternschnuppen sind extrem groß und hell!

Donnerstag, 14.08.14

Dienstag, 19. August 2014

1408147101

Donnerstag, 14.08.14 Die letzten 14 Meilen bis nach Kusadasi. Man will ja morgens nicht wirklich aus so einer schönen Bucht raus… Es hilft aber alles nix, am Abend geht der Flieger, also Anker auf, Segel hoch und rüber zum Festland. In der Marina freuen sich die Marineros, mich wiederzusehen und weisen mir den Liegeplatz neben Wolfgangs Freund Andreas zu. Ich bekomme noch schnell ein paar hundert Liter Wasser über das Deck, um das Salz der Reise abzuwaschen, dann steht Ernst schon an der Taxitür. Das war ein schönes Wiedersehen, komm bald mal wieder! Elf Motorstunden bei einem 14-Tage-Törn sind absoluter Negativ-Rekord, aber den könnten wir ja noch steigern! Eigentlich haben wir die Maschine ja wieder nur gebraucht, um morgens die elektrische Ankerwinsch zu unterstützen. Ich liebe die Ägäis und den Meltemi!

Freitag, 15.08.14

Dienstag, 19. August 2014

Freitag, 15.08.14 Wolfgang hat durch den frühen Flug von Ernst einen Tag frei und pflegt sich und mich. Muss ja auch mal sein.