Von Kusadasi nach Izmir– Anfang Juni 2015

Sonntag, 31.05.15

Montag, 22. Juni 2015
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Sonntag, 31.05.15 Ganz nebenbei: Wolfgang hat ein kleines E-Book veröffentlicht, es heißt „John Frum“ und spielt hauptsächlich in Vanuatu. Eine wilde Geschichte, nicht nur für Segler… Gibt es überall im Online-Buchhandel!
Zum Segeln: Wir starten wieder nach Norden, denn der Törn soll nach Izmir gehen. 14 Tage Zeit, das wird prima! Eine schöne Vollzeugbrise, ein paar kurze Kreuzschläge zum Schluss und schon sind wir in der Bucht am Kap Dogan Bey. Das schönste an der Bucht sind nicht die kleinen Schwefelquellen, derentwegen die Ausflugsboote hierher kommen, sondern das „Fenster“ in den Klippen am Westufer, durch das man in den Sonnenuntergang gucken kann. Der Mond wird später fast voll, ein sehr romantischer erster Abend.

Montag, 01.06.15

Montag, 22. Juni 2015

Montag, 01.06.15 Der erste Morgen in einer Bucht: Noch vor dem Frühstück rein ins klare Wasser…
Ab hier steht alle paar Meilen ein Ankerplatz, ein Hafen oder eine Marina zur Verfügung. In einer kleinen Privatregatta hänge ich mal eben eine etwas größere Ketsch ab, die hoch am Wind leider keine Chance gegen mich hat. Die neue Fock zieht erstklassig! In Serpdere Limani liegen zwar schon ein paar andere Yachten, aber hier ist Platz genug für viele. Und viele sind es nicht. Nördlich von Kusadasi segelt man ja immer eher alleine. Venus, Jupiter, Saturn und der nun volle Mond stehen aufgereiht in der Ekliptik, kein Streulicht trübt den Sternenhimmel.

Dienstag, 02.06.15

Montag, 22. Juni 2015
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Dienstag, 02.06.15 Zwischen Chios und der Türkei pfeift der Wind immer. Und zwar entweder aus Süd oder aus Nord. Heute aus Nord. Zum ersten Mal muss auf die kleine Fock gewechselt werden, ein Reff ins Großsegel, meine Meltemi-Garderobe. Zwischen Chios und dem Festland muss die Crew sich dann entscheiden: Çesme oder Chios? Es soll Chios sein. In der nie wirklich fertig gestellten kleinen Marina liege ich später sicher an der Mole, Zeit für einen Bummel durch die Altstadt. Innerhalb der Burgmauern gibt es einen der gemütlichsten Plätze Griechenlands, auf der kleinen Piazza teilen sich ein Café, eine Bar und ein Restaurant den Platz unter den alten Bäumen, die Kinder tollen umher, das Essen ist traditionell und erstklassig, und einen Fiat Duplo kann man hier auch bekommen. Aber der ist erst für morgen

Mittwoch, 03.06.15

Montag, 22. Juni 2015
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Mittwoch, 03.06.15 Heute habe ich nämlich Pause, Rosi, Stephan, Thomas, Barbara und Monika dürfen abwechselnd rechts vorne sitzen, fahren muss der arme Skipper. Aber der weiß ja schon vom letzten Jahr, wo es lang geht. Alte Klöster (ab diesem Jahr auch das richtige Nea Moni, Weltkulturerbe), Anavatos (Rosmarin büschelweise und umsonst), Mesta, Pyrgi, Kaugummibäume, uralte Obstplantagen, tolle Landschaft – eine faszinierende Insel. Aber ich durfte ja mal wieder nicht mit…

Donnerstag, 04.06.15

Montag, 22. Juni 2015
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Donnerstag, 04.06.15 Rosi und Stephan holen noch eben frisches Brot, dann geht es für ein paar Meilen auf die Kreuz nach Norden. Die Oinoussa-Inseln halten den Seegang niedrig, nach gut drei Stunden sind wir schon im kleinen Haupthafen der Insel. Oinoussa ist ein bisschen griechische Kitschpostkarte: Ein paar Fischerboote, ein kleinen Städtchen den Hang hinauf, eine Kirche, deren Schlüssel ein paar Kinder beim Spielen leider weggeworfen haben, ein, zwei gute Tavernen und niemand, der sich die Mühe macht, für Strom, Wasser und Liegeplatz Gebühren zu kassieren.

Freitag, 05.06.15

Montag, 22. Juni 2015

Freitag, 05.06.15 Das mit den Gebühren hat übrigens dazu geführt, dass eine Yachtcrew vor uns eine Flasche guten neuseeländischen Weißweins an den Stromkasten gestellt hat, die aber ebenfalls nicht ihren Adressaten (den Hafenmeister, den es nicht gibt) gefunden hat. Und die deshalb in meinen Kühlschrank wandert. Mit prima passendem Westwind schaffe ich später die beste Umrundung des Schwarzen Kaps an der Nordspitze der Çesme-Halbinsel. Rauschefahrt bis nach Foça, wo ich, um den perfekten Tag zu krönen, einen Logenplatz direkt unterhalb der Burg bekomme.
Abends gibt es ein formidables Abschiedsessen für Thomas, der wie geplant morgen schon abreisen muss. Aber drei Kilo Wolfsbarsch trösten da gut drüber hinweg.

Samstag, 06.06.15

Montag, 22. Juni 2015
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Samstag, 06.06.15  Thomas, Stephan und Wolfgang lassen sich noch beim Barbier landfein machen, glattrasiert steigt Thomas dann ins Taxi. Gute Heimreise!
Der Rest der Mannschaft wandert am Nachmittag oben auf die Felsen hinter der Altstadt und lässt sich fast wegpusten. Heute ist kein so toller Tag zum Segeln, aber ein toller Tag für einen verbummelten Tag in Foça.

Sonntag, 07.06.15

Montag, 22. Juni 2015

Sonntag, 07.06.15 Die nächste Autotour: Heute nach Pergamon, mal wieder Weltkulturerbe. Und für dieses Logbuch mal wieder viel zu viel Programm. Kommt einfach mal mit, wenn ihr sehen wollt, wo das Buch erfunden wurde!
Den Staub der antiken Ruinen schrubben später die Masseure im Hamam in Foça ab, Wolfgang wird mal wieder Dreckröllchenrekordhalter…
Wegen der Wahl ist übrigens ganz komische Stimmung im Ort, viele Restaurants sind geschlossen, Alkohol wird heute gar nicht verkauft, aber ich freue mich trotzdem über das Ergebnis!

Montag, 08.06.15

Montag, 22. Juni 2015
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Montag, 08.06.15 Selbst meine weitgereiste Wenigkeit darf ab und zu noch den Bug in einen unbekannten Hafen stecken: In Çandarli war ich noch nie. Anders als im Hafenhandbuch beschrieben gibt es nun richtige Yachtliegeplätze – und der Hafen wurde etwas vertieft. Heute freut meinen Skipper das besonders, denn in den Bergen stehen große Gewittertürme. Ab morgen soll es aber keine Gewitter mehr geben. Und heute bleibt es auch in den Bergen – auch der Stadtbummel bleibt trocken. Schon wieder eine Ritterburg…

Dienstag, 09.06.15

Montag, 22. Juni 2015

Dienstag, 09.06.15 Heute mal wieder nach Griechenland. Nach Lesbos. Genauer: Nach Ormos Loutron, was schon wegen der spektakulären Einfahrt in den Golf hinein eine Reise wert ist. Und wegen der Delfine im Sonnenuntergang. Und wegen der Hafenkneipe. Und wegen der netten Hunde. Und Katzen. Hier ist einfach alles nett. Bis auf die Gewitter über den Bergen. Aber ab morgen soll es keine Gewitter mehr geben.

Mittwoch, 10.06.15

Montag, 22. Juni 2015

Mittwoch, 10.06.15 er nächste tolle Segeltag, wieder rüber nach Foça. Wenn  nur die Gewittertürme nicht wären. Aber ab morgen soll es keine Gewitter mehr geben. Bleibt aber alles über Lesbos oder eben in den Bergen und sorgt für eine prima Brise. Da wir Foça ja schon kennen, und da mal wieder Bucht angesagt ist, fällt mein Anker am Nachmittag hinter der Insel Orak. Erst sausen noch die Strandkatamarane und die Wasserskiläufer vom Club Med auf der Festlandsseite des Ankerplatzes vorbei, danach wird es wunderbar still und einsam.

Donnerstag, 11.06.15

Montag, 22. Juni 2015

Donnerstag, 11.06.15 Ein paar Gewitter (ab morgen soll es keine mehr geben, Wolfgang hat noch nie einen derartig falschen Wetterbericht erlebt!) sorgen wieder für eine schöne Brise bis hinter das Kap Kum. Fock hoch, raumschots hinsegeln, ankern, schwimmen gehen, Steckmuschel hochtauchen. Eine leere natürlich nur, die sind ja extrem selten geworden. Abends zaubert Monika ein Reste-Curry, danach spielt Wolfgang auf der Gitarre. Das ist ja bisher irgendwie zu kurz gekommen bei der ganzen Besichtigerei. Am besten klappen die Kanons!

Freitag, 12.06.15

Montag, 22. Juni 2015
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Freitag, 12.06.15 Der Morgen ist wie jeder Morgen: Schwimmen, tolles Frühstück, nochmal schwimmen, Anker auf und los. Heute dann mit einer Mittagsflaute, weil es tatsächlich keine Gewitter gibt (wir hatten ja nie eins, aber komisch war das mit der Vorhersage trotzdem in den letzten Tagen…), und dann mit der typischen Nachmittagsbrise um die vier Beaufort bis vor die Levent Marina in Izmir. Schon Vorbei, der Segelteil der Reise. 230 Meilen immerhin – und fast nichts davon unter Motor. Abends gesellt sich Hannah zu meiner Crew, sie war  letztes Jahr eine Woche an Bord und ist gerade in der Gegend. Immer schön, wenn der Abschiedsabend einen Überraschungsgast hat! Der Kellner verrückt mal eben die Zimmerpalme für das Gruppenfoto, damit ihr auch seht, wie es meiner Crew so geht…
Noch schöner sind Abschiedsabende natürlich mit zwei Überraschungsgästen, denn plötzlich steht Christian hinter Wolfgang! Und schon ist es Mitternacht…