Von Kusadasi nach Kusadasi – Oktober 2015

Samstag, 03.10.15

Montag, 12. Oktober 2015

Samstag, 03.10.15 Der treue Hakan sammelt die eine Crew ein und fährt sie zum Flughafen – und bringt die nächste Crew gleich mit. Herzlich Willkommen an Bord für Christiane aus Münster und Manfred aus München. Die beiden sind zwar noch nicht miteinander, aber schon viele Meilen mit mir gesegelt, und deshalb werden abends beim frischen Fisch die tollsten Geschichten aus Bali, Malaysia und San Blas, von den Azoren, dem Schwarzen Meer und sonst wo erzählt. Das macht ja schon mal Spaß!

Sonntag, 04.10.15

Montag, 12. Oktober 2015
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Sonntag, 04.10.15 Christiane fährt nach der Schiffs- und Sicherheitseinweisung elegant das Ablegemanöver, draußen weht leichter Meltemi, ein Reff ist ohnehin noch vom letzten Törn im Großsegel, vorne kommt die große Fock auf den Bug, und mit ein paar schönen Kreuzschlägen schaffen wir es bis Cam Limani. Bis auf eine kleine türkische Yacht und ein paar Angler am Ufer ist es einsam, die erste Runde Schwimmen ist angesagt. Wenn es die Pazifik-Funkrunde noch gäbe, dann würde Wolfgang jetzt melden: „Galateia beim Buchteln!“

Montag, 05.10.15

Montag, 12. Oktober 2015

Montag, 05.10.15 Der Wetterbericht hat für die ganze Woche strahlenden Sonnenschein und leichten Meltemi gemeldet. Traumwetter. Muss nur noch eintreffen… tut es aber, zumindest heute. Das heißt zwar, dass ich weiterhin ersteinmal aufkreuzen muss, das geht von Kap zu Kap aber prima, Seegang gibt es ja kaum. Am Kap Dogan Bey muss entschieden werden, ob wir weiter bis ans nächste Kap und zu den Buchten dort segeln – oder ob wir ein bisschen abfallen und Sigacik anlaufen. Genug gekreuzt, abfallen, ein Schrick auf die Schoten und mit Rauschefahrt bis in die kleine Ortschaft mit der schicken Marina. Manfred knackt die Acht-Knoten-Schallmauer, es läuft.
Das Städtchen lockt ja immer zum kleinen Bummel, und zwischen den frisch renovierten Häusern steckt eines der besten Restaurants der Gegend. Guten Appetit im „Milos“ zu Sardellen in Weinblättern, Pepperoni-Paste „Atomic“, frischem Fisch vom Grill und wunderbaren Salaten…

Dienstag, 06.10.15

Montag, 12. Oktober 2015
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Dienstag, 06.10.15 Stabileres Wetter geht nicht. Keine Veränderung an der Segelführung, drei bis vier Beaufort, glattes Wasser. Delfine am Bug, eine einzige Mini-Hauswolke am nächsten Kap, und schon die nächste Ankerbucht. Kirkdilim heißt die, und aufmerksame Logbuchleser erinnern sich vielleicht, dass wir da letztes Jahr mal ziemliches Theater mit nächtlichen Fallböen hatten. Mit denen ist aber heute nicht zu rechnen, bis auf eine interessant konstruierte französische Yacht mit netter Besatzung ist es mal wieder einsam. Und das vor großer Kulisse, denn vom Strand weg steigen die Berge scheinbar himmelhoch auf. Ein toller Platz – so ohne Fallböen…

Mittwoch, 07.10.15

Montag, 12. Oktober 2015

Mittwoch, 07.10.15 Bei aller Liebe zu den tollen Kneipen auf den griechischen Inseln: Die schönsten einsamen Buchten gibt es hier an der türkischen Küste. Und da meine Mannschaft es nicht eilig hat, die Franzosen deutlich vor uns aufbrechen und die nächste Bucht ja nur um die Ecke ist, genießt meine Crew den Platz bis in den Nachmittag hinein. Und dann eben um die Ecke. Zum Himmelshafen. Auch wieder einsam, auch wieder fjordähnlich, aber enger und grüner, also doch wieder ganz anders. „Fünf Sterne!“ sagt Christiane, und mehr Kompliment geht bei einer Köchin nicht.

Donnerstag, 08.10.15

Montag, 12. Oktober 2015
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Donnerstag, 08.10.15 Mehr oder weniger seit gestern sind wir ja schon auf der Rückreise – und haben deshalb Rückenwind. Hat was von Kaffeesegeln, Traumwetter, wie gehabt. Am Kap Dogan Bey sind wir ja auf dem Hinweg vorbei gesegelt, heute halten wir an. Vulkanische Bucht hatten wir ja noch nicht: Kupfergrüne Felsen, Fußbodenheizung mit blubbernder Quelle gleich hinter der Badeplattform, und ein verrückter Taucher, der wohl Langusten sucht und sich während meines Ankermanövers mal eben auf dem Grund versteckt, anstatt sichtbar oben zu bleiben. Christiane am Ruder is not amused, Wolfgang am Anker auch nicht. Zum Trost für die Aufregung geht die Sonne fast genau im „Fenster“ unter; so nennt mein Skipper einen Felsdurchbruch, durch den man die offene See sieht.

Freitag, 09.10.15

Montag, 12. Oktober 2015
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Freitag, 09.10.15 Drei Ausflugsboote aus Kusadasi trudeln am Vormittag ein. Und als sie ihre Gäste von der heißen Quelle in einer Höhle am Ufer wieder einsammeln, da paddeln Christiane und Wolfgang mal eben rüber und gucken sich das Naturschauspiel auch mal an. Fazit: Wirklich schön warm! Halt ein bisschen schwefelig. Aber das soll ja gesund sein.
Für den letzen Segeltag der Saison 2015 (der ist nämlich heute) spendiert der Meltemi eine Extra-Windstärke. Nur mit der Fock rausche ich mit sechs Knoten in Richtung Heimathafen. Fünf Delfine kommen mich verabschieden und spielen lange in der Bugwelle, vielen Dank, ihr lieben Außenbordskameraden!
Über Winter habe ich den Dieseltank immer gerne ganz voll, damit sich kein Kondenswasser bilden kann, deshalb fahre ich zum tatsächlich zweiten Mal in dieser kompletten Saison an die Tankstelle. Wolfgang rechnet mal eben Gesamtmotorstunden geteilt durch gesegelte Törns und kommt auf acht Motorstunden pro Woche. Neuer Rekord. Wenn man davon die Zeit abzieht, die der Motor zum Ankermanöver oder zum Anlegen benötigt wird, dann darf ich behaupten, dass ich in diesem Jahr weit über 95 % aller Strecken gesegelt und nur einen minimalen Teil motort bin. Jippiiieee!!!!
Um der Saison einen würdigen Abschluss zu geben, bleibt die Muringleine beim allerletzten Anlegemanöver mal eben am Propeller hängen. Jippiiiieee! Wolfgang darf baden gehen, stupst die Leine mit dem kleinen Finger wieder vom Propeller runter (gedreht hatte sich der natürlich nicht, während mit der Muringleine hantiert wurde!) und stellt sich dann den „Komplimenten“ der belustigten Stegnachbarn und Freunde, die ihn ja alle als doch recht erfahrenen, sicheren Skipper kennen. Da hilft nur mitlachen – und duschen gehen. Und später Saisonabschluss im Basar feiern. Das war ein tolles Jahr mit tollen Törns und tollen Gästen und davon vielen tollen Kindern an Bord! Vielen Dank euch dafür!

Samstag, 10.10.15

Montag, 12. Oktober 2015
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Samstag, 10.10.15 Christiane muss schon früh raus, Hakan ist auch um 04.30 h in der Frühe pünktlich mit dem Taxi da. Manfred bleibt flugbedingt noch einen Tag an Bord und hilft lieberweise meinem Skipper beim Segelfalten, denn das geht zu zweit wirklich besser als alleine. Mittags bin ich dann schon „nackt“, die Segel sind in ihren Säcken, Higgins ist entluftet, Montag ist Krantermin.
Dirk hat übrigens schon für nächstes Jahr alle Wochen zum Buchen frei gegeben, schaut mal rein, bevor alles weg ist… das ging ja rasend schnell letztes Jahr….
Ich wünsche euch allen einen schönen Winter und freue mich auf das nächste Jahr – mit euch!
Eure Galateia.