Von Fidji nach Fidji – Mai 2002

22.05.2002

Mittwoch, 22. Mai 2002

Mittwoch, 22.05.02 – Hängengebliebene Segler/innen gibt es wohl auf fast allen Inseln der Welt! Eine davon lebt hier auf Malolo Lailai mit Blick auf einen der schönsten Sonnenuntergänge der Welt und näht und färbt und bemalt Kleider und Tücher. Uschi ersteht ein Wickelkleid mit Feuerfischen und erscheint zur allgemeinen Bewunderung frisch gewickelt zum Sundowner an der Drei-Dollar-Bar!
(Falls jetzt irgendwer denkt: „Meine Güte, die hängen ja ständig an der Theke rum!“, dem sei gesagt: „Stimmt!“, was aber einfach daran liegt, das die Bar erstens einfach der Seglertreff ist, wo nach der Hitze des Tages die neuesten Geschichten erzählt werden, und zweitens jedermann die großen Grills benützen darf, die neben der Bar stehen.
Feuerholz, Geschirr, Besteck und sogar Salz, Pfeffer, Saucen und Gewürze werden gestellt!
Umsonst!!!
Ein unwiderstehliches Angebot, schon wegen des entfallenden Spülaufwandes!!!!)

23.05.2002

Donnerstag, 23. Mai 2002

Donnerstag, 23.05.02 – Uschis Gepäck kommt. Eine Tasche total zerfleddert und auch nicht mehr ganz gefüllt… telefonieren, diskutieren, monieren…
Aber zum Trost ist ja Donnerstag, und deshalb ist spätestens bei der wunderbaren kleinen Show, die das Hotelpersonal ja immer donnerstags veranstaltet, aller Ärger vergessen!

24.05.2002

Freitag, 24. Mai 2002

Freitag, 24.05.02 – Uschi bummelt mit Achim und Christa über die Insel, Wolfgang tut geschäftig und abends treffen sich alle wieder an der Drei-Dollar-Bar…

25.05.2002

Samstag, 25. Mai 2002

Samstag, 25.05.02 – Der Steffi-Kat fährt Kreise: Wolfgang ist nämlich dort an Bord und soll mit seinen passablen Englisch-Kenntnissen beim Übersetzen der Betriebsanleitung des neuen Autopiloten von Christa und Achim helfen. Und zum Justieren der Anlage müssen eben Kreise gefahren werden, was natürlich zu lustigen Bemerkungen von allen anderen Booten in der Bucht führt: „Na, so früh schon besoffen??!!
Zur Belohnung gibt es nach getaner Arbeit leckere Erbsensuppe – und noch später am Abend zieht Wolfgang dann mit einem Haufen junger Leute zum Plantation-Island-Resort, tanzen und erzählen…

26.05.2002

Sonntag, 26. Mai 2002

Sonntag, 26.05.02 – Marjorie kommt vom Marina-Büro herüber gelaufen und vermeldet, dass Claudia (Skippers Schwester…), und Petra und Klaus Müller (Petra ist vor vielen Jahren mal mitgesegelt und hat jetzt ihren Mann mitgebracht ) in Nadi am Flughafen stehen und wider Erwarten doch schon den Inselhüpfer nehmen, anstatt auf die Nachmittagsfähre zu warten. In einer dreiviertel Stunde sind sie da! So schnell haben Uschi und Wolfgang noch nie das Cockpit gewischt und den Salon ausgefegt, die Badeplattform entsandet und den Müll rausgebracht, das Frühstücksgeschirr gespült und die Toiletten beduftet – schließlich soll ich anständig aussehen, wenn Gäste kommen!
Marjorie fährt die beiden dann schnell im Golf-Caddie zur Landebahn, denn wegen Ebbe ist es leider unmöglich, mit dem Beiboot dort anzulegen. Zu fünft kommen sie dann gemütlich den Strand entlang zurück hierher gebummelt: Willkommen an Bord! (Der Hauptteil des Tages wird natürlich Neuigkeiten austauschend und die Wärme genießend am Pool und an der Bar verbracht!)
Am Nachmittag kommt Tom von der „Tilly Whim“ mit seiner Ukulele vorbei, weil er gerne zusammen mit Wolfgang musiziert, Piran, Luna und Sandy von der „Liberty“ schauen auch noch schnell auf eine Limo vorbei – auf gastlichen Schiffen ist eben immer irgendwas los!

27.05.2002

Montag, 27. Mai 2002

Montag, 27.05.02 – Schwimmen, spazierengehen, ausspannen…
Klaus Dieter hat zum Sundowner auf die „Chez Nous“ geladen – und einmal so richtig in Fahrt schafft Claudia es tatsächlich noch, ihren Bruder zum Weitertanzen ins Plantation-Island-Resort zu schleppen!

28.05.2002

Dienstag, 28. Mai 2002

Dienstag, 28.05.02 – Um 11.00 h darf ich mich dann auch endlich mal wieder bewegen! Wir legen ab-Kurs Lautoka! Eine ganz leicht Brise reicht genau für den Blister, und so zieht mich die Warsteiner-Werbung leise durch die Riffe bis zur Zuckerverladestelle: Für die erste Hälfte des Großeinkaufs reichen die Zeit und das Geld des Taxifahrers (peinliche Geschichte am Rande….) dann sogar noch; das ist nämlich der Hauptgrund für den Stop in dieser doch eher industriell bzw. kommerziell geprägten Stadt.

29.05.2002

Mittwoch, 29. Mai 2002

29.05.2002

Mittwoch, 29.05.02 – Die zweite Hälfte des Großeinkaufs: der Markt! Eine riesige Halle voller unbekannter Früchte, voller Gemüse und Wurzeln, voller Fische und Muscheln, voller Curry und Kava, voller Farben und Formen, voller Menschen, Kulturen und Abenteuer!
Ein paar Meilen weiter lädt dann die Vitogo-Bay zum Übernachten. Gerade außerhalb der Stadtgrenzen – Ruhe nach der Hektik des Morgens. Die Süßwassermuscheln für 50 Cent pro Kilo landen mit etwas Gemüse und Koriander im großen Topf und ein paar Fischer kommen auf einen Schwatz und ein paar Zigaretten vorbei und versprechen frischen Fisch für morgen früh.

30.05.2002

Donnerstag, 30. Mai 2002

Donnerstag, 30.05.02 – Und tatsächlich: Um 06.30 h landen zwei Red Snapper bei mir im Kühlschrank!
Danach wird es wieder einsam, denn die Nordwestküste von Viti Levu (Fijis Hauptinsel) ist zwar ein wunderbar geschütztes, aber wenig besegeltes Revier. Warum? Ich weiß es nicht – und meine Crew auch nicht. Nach 26 wunderbaren Segelmeilen bei fast blauem Himmel, einer leichten Brise aus Nordost und keiner Begegnung mit einer anderen Yacht fällt der Anker in einer kleinen von Mangroven gesäumten Bucht hinter Vatia Lailai. Vogelgezwitscher. Ansonsten absolute Ruhe. Traumhaft.
Zum Ausgleich zerfallen die beiden Fische aus ungeklärten Gründen beim Backen im Ofen total und sind damit der erste Fischausfall seit Portoroz!! Wolfgang ist völlig geknickt und nur sehr schwer tröstbar und singt ganz traurige und romantische Lieder zur Gitarre, was aber wiederum gut in die stille Bucht passt. Alles bestens also weiterhin!

31.05.2002

Freitag, 31. Mai 2002

Freitag, 31.05.02 – Klaus (Zum ersten Mal auf einer Segelyacht!) lernt das Wenden: Im engen Fahrwasser hat er bei schönem Nordostwind ca. 30 mal Möglichkeit zu üben – und mit zunehmender Übung wird er immer mutiger und der Abstand zur Riffkante immer knapper! Das macht Spass!
Vor dem nördlichsten Punkt von Viti Levu liegt eine kleine Insel: Nananu-i-Ra. Vor dem Sandstrand fällt der Anker auf 18 m Tiefe neben der „Wirruna“, denn es hat sich tatsächlich doch noch eine andere Yacht hierher verirrt!

01.06.2002

Samstag, 01. Juni 2002

Samstag, 01.06.02 – Urlaub für alle (also auch für mich, denn der Anker bleibt unten!): Strandspaziergang, Schnorcheln am Riff und Abendessen im Resort an Land. Sterne ohne Ende über der Rückfahrt im leise gepaddelten Beiboot und ein Absacker hier im Cockpit. Urlaub eben.

02.06.2002

Sonntag, 02. Juni 2002

Sonntag, 02.06.02 – Heute geht es dreißig Meilen quer über die Bligh-Waters (Jaja, genau der Käpt’n Bligh!) bis nach Yandua.
Kaum in tiefem Wasser beisst die erste Dorade der Saison! Mit über 1,2 m Länge fast Rekordgröße!
Kurz danach duscht ein tropischer Schauer mich und die Mannschaft, denn an der Großbaumnock reicht das aus dem Segel laufende Regenwasser sogar für ausführliches Haarewaschen! Und die letzten Schuppen (von der Dorade, nicht vom Skipper!) rutschen auch noch schnell durch die Speigatten.
Und dann Yandua: Eine Kitschpostkarte aus Palmen, weißem Strand und Einsamkeit. Bis auf die „Whirlwind“ und die „Birdsong“, ebenfalls deutsche Segler, aber wir wollen bei drei Yachten mal nicht Wirklich von Überfüllung sprechen!

03.06.2002

Montag, 03. Juni 2002

Montag, 03.06.02 – Weitersegeln? Warum?
Claudia, Uschi, Petra und Klaus sehen die ersten Haie ihres Lebens in freier Wildbahn, das heisst in diesem Fall: direkt vor ihren Füßen auf der Jagd in flachem Wasser!
Die „Windrosa“ läuft ein, Lisa und Bo sind alte Freunde von der ARC 99 und haben zwei Blackfin-Thunfische gefangen: einer davon landet bei uns in der Pfanne, die Versorgung ist also gesichert!

04.06.2002

Dienstag, 04. Juni 2002

Dienstag, 04.06.02 – Direkt neben dem Strand ist ja noch ein romantischer kleiner Strand, wo man noch kitschigere Fotos machen kann! Am Abend stehen Venus und Jupiter direkt nebeneinander, das seltene Bild wird gebührend bewundert, was bei einigen Gläsern Wein bis ziemlich spät dauert…

05.06.2002

Mittwoch, 05. Juni 2002

Mittwoch, 05.06.02 – Auf der anderen Seite der Insel befindet sich ein Dorf, dessen Chief (also der Häuptling!) auch für die Bucht auf dieser Seite zuständig ist. Deshalb wird von den Yachties erwartet, dass sie sich bei ihm und dem Dorf mit einem traditionellen Gastgeschenk (ein Bündel Kava-Wurzeln!) vorstellen und um Erlaubnis zum Betreten des Dorfes, zum Schnorcheln etc. bitten.
Man könnte mit dem Beiboot um die Insel herum fahren, aber der Passat weht seit Tagen recht stark, so dass sich eine hohe Welle aufgebaut hat. Also wählen Skipper, Petra, Claudia und Klaus und Lisa und Bo den Landweg durch den dichten Dschungel und über die hohen Gipfel der Insel. Dauert eine Stunde, steht im Handbuch. Das stimmt aber nur, wenn der Weg freigeschlagen ist. Wenn man das selber machen muss, dann dauert es etwas über drei Stunden!
Aber die Kava-Zeremonie beim Häuptling bringt den kleinen Expeditionstrupp schnell wieder auf die Beine: Ein Sprecher erklärt, warum die mitgebrachten Wurzeln von so schlechter Qualität sind, und warum nur so wenig mitgebracht wurde (selber reden darf man in der Zeremonie nicht, und das „Schlechtreden“ der Wurzeln gehört zum Zeremoniell!).
Der Häuptling dreht den Spiess dann um und lobt die Kava-Wurzeln, preist die Qualität, freut sich über die riesige Menge und heisst die Gäste in seinem Dorf willkommen. Und mit neuen Freunden trinkt man dann natürlich auch noch schnell ein Schälchen Kava aus der großen, alten, wunderschön geschnitzten Kava-Schüssel in der Mitte der Häuptlingshütte.
Denimanu ist ein noch sehr traditionelles Dorf: Palmwedelgedeckte Hütten, die meisten ohne einen einzigen Nagel zusammen gebunden, keine Elektrizität, aber eine kleine, moderne Dorfschule und überall auffallende Sauberkeit. Und Fröhlichkeit!
Den Rückweg erspart der Chief den müden Wanderern und bringt sie alle höchstpersönlich mit dem Langboot zurück an meinen Ankerplatz.

06.06.2002

Donnerstag, 06. Juni 2002

06.06.2002

Donnerstag, 06.06.02 – Noch einmal Schnorcheln am Riff – und eine kleine Strandparty (s. Foto!)unter der schrägen Palme am „kleinen“ Strand. Sixta und Herbert von der „Skua“ (gestern eingelaufen) sind begeisterte Musiker, also werden alle Instrumente und Liederbücher mitgenommen, und dann feiern die Besatzungen von „Whirlwind“, „Windrosa“, „Birdsong“ und natürlich von „Skua“ und mir bis in den Sonnenuntergang hinein ein kleines Fest auf weißem Sand…

07.06.2002

Freitag, 07. Juni 2002

Freitag, 07.06.02 – 49 Meilen bei blauem Himmel und kräftigem Passatwind. Herrlich – nur der Appetit lässt bei dem ein oder anderen Crewmitglied etwas nach, denn der Seegang ist ganz schön stark…
Zum Trost beisst ein schöner Barrakuda – und beim Sundowner bei einer amerikanischen Familie auf Yasawa ist ohnehin alle Unpässlichkeit vergessen. Dave will hier mit seiner Frau, seiner Tochter und den drei netten Hunden ein kleines Angelhotel aufbauen. Was man dazu braucht, das ist da: eine gute Ankerbucht, ein kleines Haus mit Gästezimmern als Basislager und dazu den feinsten, weißesten, längsten, schönsten Strand von Fiji!

08.06.2002

Samstag, 08. Juni 2002

08.06.2002

Samstag, 08.06.02 – Uschi fährt das Ablegemanöver, die Fock wird gesetzt, ruhiges Wasser im Lee der Inseln, Traumwetter…
Kurze Zeit später lässt ein Hai sich von uns das Jagen abnehmen und pflückt einen schönen Thunfisch von der Schleppangel, bevor Wolfgang ihn einholen kann. Nur den erstaunt schauenden Kopf lässt der Räuber am Haken – und den will meine Mannschaft dann auch nicht mehr. Angeknabberte Haimahlzeitreste kommen hier nicht auf den Tisch!
Nur zwölf Meilen weiter fällt der Anker vor dem Dorf Sawa-i-Lau. Nach der kleinen Sevu-Sevu-Zeremonie mit dem Chief bleibt noch Zeit für einen kleinen „Einkaufsbummel“ bei den Frauen des Dorfes (s. Foto!), die unter dem großen Brotfruchtbaum sitzen und wunderschöne Muschelketten und andere Souvenirs verkaufen.
Zurück an Bord gibt es dann eine „Kaffee-Zeremonie“, denn Uschi und Günther von der „Schoggelgaul“ kommen mit einem frischen Bananenkuchen vorbei. Die beiden haben seit Wochen kein Kaffeepulver mehr an Bord und genießen Klaus‘ extra starke Mischung!

09.06.2002

Sonntag, 09. Juni 2002

Sonntag, 09.06.02 – Frühstück mit frischem Hefebrot aus der Dorfbäckerei: das sind drei Frauen und ein Haufen Kinder um eine Feuerstelle in einer Palmwedelhütte…
Sawa-i-Lau ist für seine Höhlen berühmt, da wurden nämlich Teile der „Blauen Lagune“ gedreht. Morgens sind aber noch keine Tagestouristen vom Festland da, deshalb hat meine Crew Höhlen und Strände für sich allein. Das Schnorcheln in der Doppelhöhle (eine mit, eine fast ohne Licht) muss „der Hammer“ sein, sagt Wolfgang, aber ich darf bei solchen Ausflügen ja nie mit. Dabei würde ich ja auch mal gerne von unten blau angeschimmerte Unterwasserstalaktiten sehen!
Gesegelt wird auch noch: Rauschefahrt bei weiterhin starkem Passat nur unter Fock bis in die Natuvalo Bay auf Naviti. Die Einheimischen haben hier ein kleines Rucksacktouristenresort aufgebaut – ganz traditionell mit Palmwedelhütten! Yachties sind zum Abendessen willkommen! Guten Appetit!

10.06.2002

Montag, 10. Juni 2002

Montag, 10.06.02 – Nach einem gemütlichen Vormittag wird die Fock gesetzt, bei leichtem Passat in Lee der Inseln Naviti, Drawaqa, Nanuya Balavu, Naukacuvu, Narara und Waya lässt es sich bequem segeln, kurz vor Erreichen des Ankerplatzes zwischen Waya und Wayasewa beißen noch schnell eine Spanische Makrele und ein kleiner Thunfisch an die Angel und laden zum Wettschmecken ein.
Also: „Wer schmeckt am besten?“ – und der Thunfisch gewinnt, allerdings nur knapp!

11.06.2002

Dienstag, 11. Juni 2002

11.06.2002

Dienstag, 11.06.02 – Eine ganz leichte Brise aus Südwest bläht den Blister auf. Das hat mit Passatwind nichts mehr zu tun, aber wir sind jetzt auch schon wieder im Windschatten von Viti Levu, der Hauptinsel.
Und nochmal schenken uns die Götter einen Fisch: Ein großer, über sechs Kilo schwerer Blackfin-Thunfisch (s. Foto!) landet mit Hilfe des Gaffs im Cockpit – und Petra darf zum ersten Mal in ihrem Leben einen so großen Fisch filetieren. Die fertigen Filets sehen aus wie Lammfilet, weil Blackfin-Thunas das begehrte und teure rote Fleisch haben, das es sonst nur noch beim Yellowfin-Thuna gibt. Sushi-Fans wissen, das wir gerade über ein paar hundert Euro reden!
Ein Filet wird auch gleich in hauchdünne Scheiben geschnitten und roh mit Soja-Sauce serviert, die anderen „Sahnestückchen“ gibt es „demi-cru“, also innen rosa, aus der guten Gundel-Pfanne. Kein Filetsteak kann so zart sein! Vorher kurz in Sesam gewälzt, dazu Shitaki-Pilzrisotto…
da vergisst die Crew fast, das die Saweni-Bay schon der letzte Ankerplatz des Törns ist.

12.06.2002

Mittwoch, 12. Juni 2002

Mittwoch, 12.06.02 – Selbst ganz langsam segelnd ist die Vuda-Point-Marina irgendwann an Backbord querab. Schade eigentlich, aber hier ist der Törn zu Ende. Obwohl: eigentlich ja eher ein Grund zu feiern weil es ein so schöner Törn war! Und dass die Feier etwas länger dauert schadet auch nichts, denn:

13.06.2002

Donnerstag, 13. Juni 2002

Donnerstag, 13.06.02 – Um Mitternacht knallen die Sektkorken, der Skipper hat Geburtstag und wird mit einer Hose, einem Handtuch, Killepitsch (Düsseldorfer Kräuterlikör, herzlichste Grüße an alle D’dorfer Webers!) und von seiner Schwester mit einer Irischen Flöte beglückt!
Nach nur sechs Stunden Schlaf fängt er zu üben an und weckt den Rest der Mannschaft mit der Melodie von „Morgen kommt der Weihnachtsmann“.
Die Krautfunkrunde gratuliert auch ganz herzlich, Ute und Winfried singen sogar!
Aber dann holt der Ernst des Lebens alle wieder ein, denn ich muss ja noch geputzt werden. Drei Stunden lang, wie immer!
Die Nachmittagshitze wird am Pool des an die Marina grenzenden Resorts verbracht, und danach gibt es ebenda das ganz große Gala-Abschiedsessen direkt unter Palmen am Strand. Beim Sonnenuntergang spielt die Resort-Musikband „Happy Birthday“, der Chefkellner serviert kunterbunte Longdrinks, dann übernehmen der zunehmende Mond und viele Fackeln überall im Garten die Beleuchtung, so dass der Kitsch kein Ende nimmt.
Wenn da nicht irgendwann das Taxi zum Flughafen wäre…
Danke nochmal ganz herzlich für alles an Claudia, Petra und Klaus – und haltet durch bis nächstes Jahr!

14.06.2002

Freitag, 14. Juni 2002

Freitag, 14.06.02 – Und damit es Uschi nicht langweilig wird, so ganz alleine mit Wolfgang – fahren die beiden mit dem Bus über die Küstenstrasse nach Suva! Ein schönes Hotel haben Seglerfreunde empfohlen, ich liege hier sicher in der Marina -alles Bestens!

15.06.2002

Samstag, 15. Juni 2002

Samstag, 15.06.02 – Hauptattraktion ist der Markt: Bunt, bunter, am buntesten, Markt in Suva!
Selbst Wolfgang staunt über skorpionartige Schlammhummer, Kassawa-Erdofenbrot, Bündel von pechschwarzen Krabben, riesige Kugelfische, halbgetrocknete Seegurken, undundund.
Dagegen verblassen die anderen Sehenswürdigkeiten dann doch ein wenig, obwohl sie auch sehr schön sind: die zipfelberockte Wache am Präsidentenpalast, das Parlament und die Kathedrale. Da sitzen im Schatten der neoromanischen Bögen übrigens gerade fünf Fijianer und trinken Kava. Im Keller der Katherale haben sie einen Billiardtisch aufgebaut, direkt neben den eingelagerten Figuren vom Krippenspiel. Ein kleiner Club sind sie.
Und Gitarre spielen sie auch, also steht einer kleinen fijianisch-deutschen Kulturaustauschzeremonie ja mal wieder nichts im Wege! Bula! (Eigentlich „Hallo!“, aber auch „Prost!“ beim Kava-Trinken, denn Bula heisst wörtlich übersetzt einfach „Gesundheit“!)

16.06.2002

Sonntag, 16. Juni 2002

Sonntag, 16.06.02 – Da Viti-Levu eine ziemlich runde Insel ist und die Vuda-Point-Marina ziemlich exakt gegenüber von Suva liegt, ist es eigentlich fast egal, ob man „untenrum“, also über die Queen’s-Street, oder „obenrum“, also über die King’s Street fährt.
„Untenrum“ geht schneller, aber „obenrum“ ist schöner.
„Untenrum“ kennen sie schon von der Hinfahrt, also kommen sie „obenrum“ zurück, mein Skipper und seine Mama. Voller Eindrücke von der Fahrt durch den dichten Dschungel, über schmale Holzbrücken und durch kleine Dörfer, an sonntagsvollen christlichen Kirchen und an hinduistischen Tempeln und großen Moscheen vorbei, durch riesige Zuckerrohrfelder mit noch riesigeren Schirmakazien als Schattenspendern mittendrin und an erstaunlich großen Flüssen entlang. Vielgesichtiges Fiji!