Von Tahiti nach Samoa – August 2001

02.08.2001

Donnerstag, 02. August 2001

Donnerstag, 02.08.01 – Leider dauert das Ausklarieren bis in den Nachmittag hinein (leicht genervter Skipper…), deshalb wird das mit dem Ablegen heute noch nichts.
Was andererseits wieder ganz gut ist, denn sonst hätte meine Mannschaft den 488,5 kg Schwertfisch (Black Marlin, um genau zu sein) nicht gesehen, den ein Fischer mit der Angel von einem winzigen Motorboot aus gefangen hat.
Unglaublich! Genauer: VÖLLIG UNGLAUBLICH!
Abends kommen Lydia und Wolfgang von der Largo Star auf ein Gläschen Sekt vorbei, da ist der Tag auch schon wieder um!

03.08.2001

Freitag, 03. August 2001

Freitag, 03.08.01 – Ableger, Muscheltuten zum Abschied von all den Freunden in der Bucht, nach dem Opfertrunk für Make Make (so heist der Meeresgott hier!) eine Rauschefahrt rüber nach Moorea, und zum Traumankerplatz in der Opunohu-Bucht: Senkrechte Vulkanhänge, bizarre Felsen, Sonnenuntergang hinter dem Dschungel…
und ein bißchen Ruhe nach all der Hektik von Papeete….

04.08.2001

Samstag, 04. August 2001

Samstag, 04.08.01 – Morgens früh auszulaufen ist (leider leider…) sinnlos, weil wir uns sonst nach 90 Meilen im Dunkeln in der Leegruppe der Gesellschaftsinseln einfinden würden.
Also erst am Nachmittag los, die Passatbeseglung (Rollgenua und Arbeitsfock) wird aufgebaut, der neue „Eiserne Gustav“ (der alte hat nach 10 Jahren seinen Biss, will sagen, ein paar Zähne im Getriebe verloren!) übernimmt probeweise das Ruder und behält es gleich die ganze Nacht hindurch bis zum

05.08.2001

Sonntag, 05. August 2001

Sonntag, 05.08.01 – Da liegt nach einer wunderbaren Nachtfahrt mit einem kreisefahrenden Kreuzfahrtschiff als Höhepunkt der Pass von Raiatea vor meinem Bug.
Leider hat der Kreuzfahrer den Weg hinter das Riff auch gefunden, ein anderer Kreuzfahrer ebenfalls, außerdem Masten über Masten hinter jeder Ecke, weil hier das Charterzentrum Französisch Polynesiens ist. Es ist ganz einfach rappelvoll!
Aber Raiatea teilt sich das Riff mit Tahaa, ein paar geschützte Innerlagunenmeilen weiter sieht die Welt dann wieder ganz anders aus: Einsamkeit im Dschungel im Scheitel der Hurepiti Bucht an der Westecke der Insel. Bis die „Nirwana“ (da waren Dieter und Wolfgang als Linehandler im Panama-Kanal an Bord!) mit Wolfram und seinem zu Besuch weilenden Bruder Bernd über UKW-Funk neben uns gelotst wird. Wolfram war auf den Gambier-Inseln, heute ist unser erstes Treffen seit Galapagos, da muss natürlich erst einmal gemeinsam mit stundenlangen Erzählungen aller unterwegs erlebten Abenteuer zu Abend gegessen werden.

06.08.2001

Montag, 06. August 2001

Montag, 06.08.01 – 20 wunderbare Meilen Raumschotskurs.
Ein „Ssssssst-Ping“-Fisch an der Angel, und dann 13 Wenden durch die Riffpassage in die Lagune von Bora Bora. Kleines seglerisches Kunststückchen am Rande, aber ich bin ja mit erfahrener Crew unterwegs!
Bora Bora ist eigentlich eher eine Inselgruppe, weil um die schroffe, bizarre, zwei mal 700 Meter hohe Hauptinsel herum ein halbes Dutzend größere und dann nochmal ungezählte kleinere Motus im Außenriff liegen und so ein wunderbares Binnenrevier bilden. Ein kleines Paradies, nicht nur für Segler… (Michaels Logbucheintrag: Musterbeispiel Polynesischer Inselgestaltung!)
In einer schönen Ankerbucht vor den Stelzenglasbodenbungalows des Bora-Bora-Hotels fällt mein Anker neben der „Delacroix“, die von einer deutschen Crew in Raiatea gechartert wurde. Rose und Leopold kommen zufälligerweise aus Wendelsheim, sieben Kilometer von Schwalldorf (Gerlindes und Michaels Heimatdorf!) entfernt.
Das die Welt ein Dorf ist, das ist ja bekannt. Aber dass es gleich ein schwäbisches Dorf sein muss…

07.08.2001

Dienstag, 07. August 2001

Dienstag, 07.08.01 – Zum Gemüsebunkern werde ich am Morgen vor Vaitapu, den Hauptort der Insel verholt. Geankert wird quasi auf dem Schulhof, das macht aber nichts, weil Ferien sind. Als sie hört, dass die Bananen bis nach Samoa reisen sollen, da wird die Verkäuferin ganz romantisch und lädt meiner schon schwer schleppenden Crew gelbe und grüne und kleine und große und vor allem ganz günstige Bananen in die Taschen. Kostet nichts, nur ein Lächeln…
Ein Stückchen weiter, auf die Ostseite der Insel, hinter das Motu Piti Aau, vor das Meridien-Hotel, mitten in einer der schönsten Lagunenlandschaften der Welt.
Meine Mannschaft schlürft einen Sundowner an der exclusiven, wenn nicht gar noch exclusiveren Hotelbar, Blick auf mich und den Sonnenuntergang, betrachtet danach amüsiert die Polynesische Show, bei der ein paar Japanern Tamure (den berühmten Liebestanz, Grüße an Schneidewinds!) lernen sollen, das Hüftwackeln aber nicht so richtig hinkriegen, und genießt außerdem das Gefühl, das zwei Übernachtungen in diesem Traumresort ziemlich exakt dem Drei-Wochen-Törnpreis hier an Bord entsprechen.

08.08.2001

Mittwoch, 08. August 2001

Mittwoch, 08.08.01 – Um 10.35 h wird der Anker gelichtet: Neuer Kurs – Suvarov.
Nein, Wolfgang wusste bis neulich auch nicht, dass es das gibt.
Und auch nicht, wo es liegt.
Es liegt jedenfalls etwas nördlich vom direkten Weg nach Samoa, über 600 Meilen von hier aus, gehört zur Nordgruppe der Cook-Islands, und da wollen wir hin. Eine Riesengoldmakrele biegt den Angelhaken gerade, aber ein Thunfisch schafft das wenig später nicht und landet also in der Pfanne: ein schöner Start zur großen Fahrt!

09.08.2001

Donnerstag, 09. August 2001

Donnerstag, 09.08.01 – Eine kleine tropische Störung bringt ein paar Schauer und wechselnde Winde, sowohl in Richtung, als auch in Stärke: Manövertraining! (Segel setzen, bergen, schiften, reffen…). Ansonsten stellt sich Bordroutine ein, das kennt ihr ja schon!

10.08.2001

Freitag, 10. August 2001

Freitag, 10.08.01 – Es klart wieder auf, die Passatbesegelung wird wieder aufgebaut, „um 14.00 h alles bestens auf 15°14’S, 155°16’W, und auch auf 15°07’S, 155°32’W um 17.45 h“ (soweit die Originallogbucheinträge vom Nachmittag!)
Ein Tölpel erheitert meine Mannschaft mit seinen Landeversuchen auf dem Solarpaneel, schafft es aber dann doch ganz gut und bleibt die ganze Nacht da oben hocken.
Willkommen an Bord!

11.08.2001

Samstag, 11. August 2001

Samstag, 11.08.01 – Getauft wird er dann auch noch schnell: „Fridolin, der Scheisser“. Dann geht er wieder jagen und hinterlässt einen „Haufen“ Arbeit…(nach der Putzaktion lädt das Solarpaneel mit über einem Volt mehr, das nur als Hinweis…)

12.08.2001

Sonntag, 12. August 2001

Sonntag, 12.08.01 – Ostwind um drei Beaufort, das reicht gerade zum bequemen Segeln, ein Sonntagsbraten (Wahoo: Barracuda bzw. Hechtähnlich und sehr lecker!) an der Angel, Schokokuchen in der Backröhre, Passatbewölkung (also nette Schäfchenwolken, nichts schlimmes!) über uns: einer dieser einfachen, unkomplizierten, unspektakulären, lesereichen – aber nie langweiligen Tage auf See.
Die Funkrunden muss ich noch erwähnen, morgens Wetter von der „Anna-Maria“, nachmittags Stationsmeldung und Nachrichtenbörse mit Pazifik-Günther (Baumbruch auf der „Merlin“, schafft es aber sicher bis Papeete!), abends „freies Labern und entspannen“ mit wem man gerade will…

13.08.2001

Montag, 13. August 2001

Montag, 13.08.01 – Am Morgen nochmal ein paar schöne Duschen (beim Skipper wörtlich zu nehmen, wurde auch mal Zeit!), deren Böen mich ein paar Extra-Meilen weitertreiben.
Mittags sind es dann noch 160 Meilen bis Suvarov, und da müssen mit Tageslicht ankommen, denn es gibt keinerlei Navigationshilfen für die Riffpassage… das wird knapp, da darf ich bis morgen Nachmittag nicht mehr unter fünf Knoten laufen!

14.08.2001

Dienstag, 14. August 2001

Dienstag, 14.08.01 – „Gustav“ wird nach tagelanger Bestleistung am Ruder demontiert, weil ich handgesteuert etwas schneller bin. Falls der Steuermann/die Steuerfrau ein bißchen Gefühl für die Wellen hat.
Haben hier an Bord aber alle!
Jede Meile zählt, jeder Zehntelknoten zählt. Falls es vor der Lücke im Riff schon dunkel ist, müssen wir weiter nach Samoa.
Oder gegen Wind und Strom auf der Stelle kreuzen.
11.10 h : noch 43,5 Meilen.
14.00 h : noch 26 Meilen und ein paar Schiebeböen
19.00 h : der Anker fällt mit dem letzten Büchsenlicht hinter Anchorage Island, John von der „Daydreamer“ holt meine verduzte Mannschaft mit dem Beiboot ab, denn es gibt ein Barbecue am Strand, zusammen mit den anderen Seglern und mit den beiden Naturparkwächtern.
Mit Grußwort vom Premierminister, einem Freund von Tom, dem einen „Wächter“. Und mit Tischgebet von John, dem anderen „Wächter“. Und mit Ukulele und Gitarre und Gesang und und und…
(Irgendwie heißen hier alle Tom oder John, lasst euch nicht verwirren!) – was für ein Willkommen

15.08.2001

Mittwoch, 15. August 2001

Mittwoch, 15.08.01 – Das ist nämlich so: Suvarov war lange Jahre lang die Heimat von Tom Neale, einem Neuseeländer, der hier „sein“ Paradies gefunden hatte.
Die Insel liegt unwahrscheinlich abgelegen, ihr werdet Schwierigkeiten haben, sie auf europäischen Karten zu finden. Aber unter den Fahrtenseglern ist sie seit Tom’s Zeit ein Geheimtipp, auch heute noch, denn viele Yachten laufen von den Gesellschaftsinseln aus direkt nach Tonga oder Fidji, die Nordroute über Samoa ist die seltenere Variante.
Gott sei Dank.
Denn es ist ein Paradies.

16.08.2001

Donnerstag, 16. August 2001

Donnerstag, 16.08.01 – Michael fährt früh morgens mit Wilfried von der „Anna-Maria“ zum Fischen raus.
Als die beiden mit einem Barracuda und einem Jack-Fish zurückkommen, steht hier gerade der frische Morgen-Tee im Cockpit.
Also alles klar für den nächsten Tag im Paradies. Riffspaziergang: Eine Mini-Muräne attackiert Wolfgangs Schlappen, Gerlinde erschrickt schon fast gar nicht mehr, wenn ihr die Haie um die Füße spielen, und Michael kann es mal wieder gar nicht fassen, dass man hier zum Fische- und Korallengucken einfach nur Badeschuhe braucht.
Ein großer Schwarm Papageienfische, Zebrafische, Trompetenfische, bunte Fische, versteckte Fische, Muscheln und Schnecken mit und ohne Inhalt, Korallen in allen Farben und Formen – und das alles zu Fuß erreichbar in den Prielen und Gezeitentümpeln des breiten Außenriffs…

17.08.2001

Freitag, 17. August 2001

Freitag, 17.08.01 – Aber es ist auch die Gemeinschaft, die die Segler hier mit den beiden Einheimischen aufgebaut haben, die Suvarov so speziell macht.
Bernhard ist mit der „Kelston“ eingelaufen und hat den Ruderbausatz für die „Amoa“ mitgebracht, jetzt stehen alle Männer um Tom (der ist gelernter Bootsbauer!) von der „Shadowfax“ und um die Einzelteile herum und fangen an, gemeinsam zu basteln.
Serena schneidet Wolfgang inzwischen am Strand die Haare, Bernhard verteilt die mitgebrachten Lebensmittel an die „Dauerlieger“ und an Tom und John, der unermüdlich alle mit frischen Kokosnüssen versorgt.
Das alles hat so ein bißchen was von einer Kommune der 60’er Jahre, und es hat natürlich was von der paradiesischen, einfachen, lockeren Lebensart, die ja alle suchen.
Am Abend wird die Werkstatt wieder zum Ballsaal, das nächste Barbecue wird gefeiert. Manu, Brian und Susan von der „Bambola“ erweitern das Inselorchester um eine weitere Gitarre, eine kleine Elektroorgel und eine Altflöte für ein paar keltische Weisen unter diesem Teil des Sternenhimmels…
(Vielleicht trotzdem oder gerade wegen der „Robinsonade“ drumherum ein bißchen High-Tech am Rande: Wolfgang hat nebenbei einen weltweiten Satz elektronischer Seekarten auf der „Rover“ auf CD gebrannt bekommen, und Benoit und Frederic von der 37 Fuß kleinen „Tamurin“ zeigen stolz ihr gerade in der Riffpassage gedrehtes Haifütterungsvideo!)

18.08.2001

Samstag, 18. August 2001

Samstag, 18.08.01 – John hat aus einem Palmblatt eine große Einkaufstasche geflochten (es gibt übrigens nichts, was John nicht aus einem Palmblatt flechten könnte, am schönsten ist die Fischverpackung mit Reißverschluss beim Grillen!), darin ein Dutzend fertig geschälte Kokosnüsse, damit sich hier an Bord niemand mit der Machete abquälen muss.
Abschiedsgeschenk, das macht er immer. Und dann so traurig gucken auch.
Aber Gerlinde, Michael und Wolfgang gucken ja auch traurig, und ich würde ja auch lieber noch bleiben, deshalb habe ich extra die Ankerkette um ein paar Korallenblöcke und ein altes Kabelgewirr am Grund gewickelt!
Hilft aber alles nix, wir müssen los. Leichter Nordwind, der Blister zieht mich leise nach Osten. Und auch sonst sagt niemand viel.

19.08.2001

Sonntag, 19. August 2001

Sonntag, 19.08.01 – Am Morgen reicht der Wind noch für die „Warsteiner“-Reklame, dann muss aber der treue Freund aus Wolfsburg schieben.
Der Sonntagsbraten fällt auch aus, weil ein riesiger Black Marlin zusammen mit einem riesigen Blue Marlin an der Badeplattform rumschwimmt und so nichts in Normalgröße zum Angeln übrigbleibt. (Das mit den beiden Marlins klingt jetzt wieder übertrieben, aber im Gegensatz zu Spungalla/Radtke von der „Blue Ship“, die einen lächerlichen Sailfish nicht von einem Marlin unterscheiden können, kann Wolfgang das sehr wohl.
Zwei riesige Marlins am Heck.
Und unter 200 kg ist nicht riesig!
Aber der Spruch „Zuhause im Club glaubt das wieder kein Mensch!“ gehört hier an Bord ja schon zur Routine!)

20.08.2001

Montag, 20. August 2001

Montag, 20.08.01 – Nach 28 Stunden unter Maschine und ein paar kräftigen Schauern dreht der Wind am Nachmittag auf SSW und reicht zum Segeln. Prima, auch wenn das Wetter noch nicht so richtig toll ist, und SSW ist auch nicht SO-Passat, sondern irgendwas komisches…

21.08.2001

Dienstag, 21. August 2001

Dienstag, 21.08.01 – Ganz genau gegenüber der Marina-Rezeption von Portoroz (zumindest, was den Längengrad angeht: 166°23,9′ W, zur Info auch die Breite: 13°29’S!) dreht in einer Kaltfront der Wind auf den erhofften SO-Passat. Leider mit Schauern und Regen den ganzen Tag lang.
Brigitta sollte sich aber trotzdem ordentlich hinsetzen, man sieht ALLES von hier unten!
Herzliche Grüße an alle unsere Freunde in Slovenien!!!

22.08.2001

Mittwoch, 22. August 2001

Mittwoch, 22.08.01 – Das Wetter ist wieder prima, wenn jetzt noch eine von den drei Goldmakrelen sich nicht wieder vom Haken geschüttelt hätte, dann wäre es ein ganz perfekter Tag.
So ist es nur ein perfekter.
Normalperfekt also. Oder so.
Außerdem kommen wir einen Tag zu spät nach Apia, aber das macht nichts. Hier machen sowieso viel weniger Dinge was, als bei euch da oben…

23.08.2001

Donnerstag, 23. August 2001

Donnerstag, 23.08.01 – Apia! War ja mal deutsch, irgendso ein komischer Kaiser wollte mit den anderen komischen Kaisern und Königen mitspielen und auch einen eigenen Indianerstamm haben.
Leider hat er sich damals total verkalkuliert, durfte nicht über „Los“, sondern musste ins Exil. Dadurch hat sich die deutsche Bürokratie hier nie wirklich durchsetzen können, das Einklarieren verläuft in lustiger Stimmung hier an Bord, nur zum „Einwandern“ muss der Skipper in die Stadt und darf ganz offiziell Gerlindes und Michaels Unterschrift fälschen.
Frisches Wasser gibt es aus dem Schlauch, Diesel per Kanister. Ab 1000 Litern auch per Tankwagen, aber wir wollen es mal nicht übertreiben.
Um 16.00 h werde ich von der Zollmole in die Bucht verholt, ein zweiter Anker engt wegen der anderen Boote meinen Schwoikreis ein, Alexander Pöschl (Segelt bis nach und um Tonga mit und reduziert sich den Törnpreis via Arbeitseinsatz!) kommt zum Helfen (heute also Putzen!)an Bord und am Abend gönnen sich Gerlinde, Michael und Wolfgang ein prima Ankunfts-Dinner.
Die nette Kellnerin (irgendwie sind hier alle nett!) lehrt auch gleich das erste Wort auf Samoanisch: Fa’afetau – Danke!

24.08.2001

Freitag, 24. August 2001

Freitag, 24.08.01 – Morgens zieht (wie an jedem Werktag!) die Polizei-Bigband an der Uferpromenade zum Flaggehissen in Richtung Regierungsgebäude und weckt die Gemeinde mit ein paar schmissigen Märschen. Alle Polizisten haben dunkelblaue Röcke an, aber das ist nunmal so, dass hier manche Dinge etwas anders sind…
Einmal wach stürzt sich meine Mannschaft in die Hafenliegezeitarbeit: Wolfgang erledigt Papierkram, Alex poliert mein Deck.

25.08.2001

Samstag, 25. August 2001

Samstag, 25.08.01 – Ich bekomme ein paar neue Bordnetzbatterien eingebaut, der Außenbordmotor eine neue Zylinderkopfdichtung und ähnlicher Bastelkram, der sich im Laufe der Wochen so anhäuft. (Wir hatten schon nervöse Anfragen, ob irgendwas an Bord hier kaputt ist, weil der Alex eher angereist ist! Die Antwort: Nein, es ist alles wie immer in bester Ordnung, aber zum Basteln und zum Pflegen und Warten gibt es auf Yachten immer was, da bin ich keine Ausnahme!)
Zum Abendessen kommen Frederic, Benoit und Havanna (die beiden haiverrückten Franzosen mit ihrem kubanischen Bordhund) auf einen Topf Spaghetti vorbei – sehr lustiger Abend, ist ja klar!

26.08.2001

Sonntag, 26. August 2001

Sonntag, 26.08.01 – Weil die Polizei am Sonntag bekannterweise Wochenende hat, darf man am Sonntag ohne umgeänderten Führerschein einen Leihwagen mieten. Die Chance nutzen die vier Jungs und der Hund und brechen zur 1. Internationalen Cousteau-Gedächtnis-Expedition rund Samoa auf.
Am Abend kommen sie alle bis über die Ohrwascheln verdreckt wieder, die Köpfe und die Kameras voll mit Eindrücken einer Welt, in der alles anders ist: Die Häuser (Fales) haben keine Wände, die Verstorbenen werden im Garten einbetoniert und das Grab wird dann als Couch genutzt, der Grund und Boden gehört dem Dorf, ist also weder privat, noch staatlich, und zum sagenhaften Opulolu-See hätte man am Bach entlang 20 Minuten bergauf (anstatt 50 Minuten durch dichtesten Dschungel bergab…) gehen müssen, weil Flüsse hier nicht in Seen münden, sondern aus Seen entspringen! (Im Anschluss an die Expedition totmüdes Abendessen an Bord der „Tamarin“)

27.08.2001

Montag, 27. August 2001

Montag, 27.08.01 – Wolfgang kauft im Finanzministerium eine Gastlandsflagge, setzt sich danach ins „Sails“ und macht die Törnplanung für nächstes Jahr: Wir bleiben noch eine Saison in der Südsee, ist das nicht Klasse?!
Details (nach Rücksprache mit den Jojos und vor allem mit Michael von „Just Travel“, der die Flüge immer so super organisiert) demnächst auf dieser homepage!

28.08.2001

Dienstag, 28. August 2001

Dienstag, 28.08.01 – Michael und Gerlinde kommen nach ein paar Tagen an Land nochmal an Bord, weil Michael Geburtstag hat und es aus diesem Grunde hier mal wieder ein Bordfest gibt!
Die „Anna-Maria“ mit Ute und Winfried ist passend eingelaufen, Winfried hat vorm Hafen eine große Dorade geangelt, die gibt es für alle 15 Gäste im Dampftopf mit Kokosmilch gegart, dazu Duftreis und Curry (Grüße nach Hongkong!!) – prima Feier bis nach Mitternacht!
Machen wir nächstes Jahr wieder, Michael!! Herzlichste Glückwünsche außerdem an Bettina Rother und Nico Siepmann, sowie an alle Goethe-Fans!

29.08.2001

Mittwoch, 29. August 2001

Mittwoch, 29.08.01 – Kurz vor 01.00 h verholen sich Gerlinde, Michael und Wolfgang zum Flughafen, erstere zum Heimfliegen, letzterer zum Einsammeln der neuen Crew: Rosi Kolb und Brigitte Drott (Beide alte Bekannte) aus Fürth sowie Bärbel und Klaus Vas aus München (zuletzt Panama-Galapagos) sitzen dann so gegen vier Uhr in der Frühe aufgedreht und abgespannt gleichzeitig im Cockpit und schlürfen einen Schlummertrunk für die verbliebenen paar Stunden bis zum Hellwerden.
Willkommen an Bord!
Tagsüber geht dann schon die große Bunkerei los, das macht auf den Märkten aber richtig Spass! Der Skipper und Alex erwerben außerdem landestypische Herrenbeinbekleidung: erster Eindruck – sehr luftig! Wolfgangs feiner „Ausgehrock“ kommt auch prima bei den Einheimischen an, selbst im noblen „Aggie Grey’s Hotel“ bei der schönen Polynesien-Show am Abend. (An Michael D.: Die Mannschaft hätte Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin Tosi das Geschenk natürlich liebend gerne persönlich überreicht, aber leider war sie zu beschäftigt. Die Bilder sind jetzt an der Rezeption im „Aggie Grey’s“ hinterlegt!)