Donnerstag, 02.07.09 – Die Wegstrecke ist schon das erste Erlebnis: Ein wilder Pfad oberhalb eines Bachlaufes, zwischen uralten Baumriesen hindurch bis nach Fanla, dem Rom-Tanz-Dorf.
Es dauert noch ein Weilchen, bis die Männer sich in die aufwändigen Kostüme gehüllt haben, bis dahin bestaunt mein Expeditionsteam ein paar schöne Schnitzereien oder den Hausbau mittels Machete.
Rom ist ein reiner Männertanz, die eine Hälfte der Gruppe tanzt komplett verhüllt und hinter gruseligen Tiermasken, die andere im landesüblichen Penisköcher. Mal wieder unbeschreiblich, auch wenn euch dieser Ausdruck wahrscheinlich schon nervt. Aber so ist Vanuatu nun einmal.
Der Chief erklärt im Anschluss noch verschiedene Gebräuche, morst ein wenig auf der Schlitztrommel und erzählt vom letzten großen Schweinekeulen.
Zurück in Ranon geht meine Mannschaft shoppen, die Holzschnitzer von Ambrym sind nämlich ebenfalls weltberühmt. Vorsichtshalber hatten sich die Mädels ja in Vila mit Kinderbekleidung etc. eingedeckt, dafür ertauschen sie nun ein paar schöne Statuen. Wolfgang tauscht auch: Altes Tauwerk und T-Shirts. Eben Dinge, die man hier mit Geld nicht so einfach kaufen kann.
Für den Abend haben Barry und seine Frau einen Grillabend am Strand vorbereitet, zum Aufwärmen gibt es einen Schluck Kava in der weltschönsten Kavabar, ebenfalls direkt am Strand, danach ist das Spanferkel schön knusprig und wird zusammen mit Tarot und Papaya verspeist. Die Teller sind biologisch abbaubar (Palmblätter), das Besteck (die Finger) wird in der Brandung gespült. Die Bestuhlung (große Pandanus-Matten aus Barrys Hütte) wird nach dem Einsatz zusammengerollt und wahrscheinlich über Nacht als Bett verwendet. Als Gute-Nacht-Beleuchtung bricht noch eben der kleinere der beiden Vulkane auf Ambrym aus. Schön, so aus der Ferne. Da merkt man dann doch, dass es nicht Amrum ist.