Von Auckland nach Auckland – Dezember 2001

06.12.2001

Donnerstag, 06. Dezember 2001

Donnerstag, 06.12.01 – Nikolaus hat ein Herz für Segler, schließlich war er ja auch Seemann!
Er schickt uns sechs Windstärken aus Nord, deshalb kann die neue Mannschaft die Schiffs- und Sicherheitseinweisung kaum abwarten. Um 12.30 h ist es dann so weit: eben unter Motor aus der Boxengasse und dann mit Rauschefahrt den Hafen hinunter in den Hauraki-Golf.
Zwei Reffs im Großsegel, die Starkwindfock dazu, kaum Seegang wegen der unzähligen Inseln, Sonnenschein – Seglerherz, was willst du mehr?!
Waiheke Island hat ein paar gut geschützte Buchten auf der Südseite, und am allergeschütztesten ist die Putiki Bay. Das trifft sich gut, denn für die Nacht und für morgen hat der Wetterbericht eine ordentliche Sturmwarnung herausgegeben. Claudia fährt das erste Ankermanöver des Törns, der gute „Schlammhaken“ greift auch sofort, da kann ruhig kommen, was will!

07.12.2001

Freitag, 07. Dezember 2001

Freitag, 07.12.01 – Einen Kaltfrontdurchgang verbringt man am besten am Salontisch: mit einem ausgedehnten Frühstück und mit einer Runde Uno für Erwachsene. („für Erwachsene“, weil dieses Kinderkartenspiel hier an Bord mit diversen Sonderregeln in ganz neuen Dimensionen gezockt wird – es dürfen aber alle ihre Kleidung anbehalten, keinerlei Ähnlichkeit mit Strippoker!)
Um 14.30 h ist das übelste Wetter durchgezogen, der Anker wird gelichtet, Kurs Pine Harbour. Das ist eine schöne Marina ganz in der Nähe, beim Anlegeschluck in der Marinakneipe murmelt der Barkeeper irgendwas von „hier ist es ja auch sicherer als im Amazonas“, was erstmal niemand hier an Bord so richtig versteht.

08.12.2001

Samstag, 08. Dezember 2001

Samstag, 08.12.01 – Wegen der Sturmwarnung, die heute den ganzen Tag lang gilt, hatte Wolfgang gedacht.
Bis Uli dann mit einer Tageszeitung kommt: Sir Peter Blake auf dem Amazonas ermordet! Staatstrauer in Neuseeland – und wir trauern ganz ehrlich mit.
Solch feine Segler und vor allem Menschen gibt und gab es nicht viele! Das Sch…wetter passt zur gedrückten Stimmung, aber zu einer Kava-Zeremonie und zu ein bißchen Gemütlichkeit unter Deck können sich dann doch noch alle aufraffen.

09.12.2001

Sonntag, 09. Dezember 2001

Sonntag, 09.12.01 – Wieder Sonnenschein! (Wind scheint es ja ohnehin immer zu haben!) Dreißig Meilen durch das Inselwirrwarr nach Norden, der Sonne entgegen! Lediglich um 17.45 h ergießt sich ein kurzer, aber richtig kräftiger Schauer über Kawau Island.
Der Zeitpunkt ist so genau bekannt, weil er exakt mit dem Anlegemanöver am Steg des Angelclubs anfängt und auch aufhört. Wolfgang murmelt zwar „…hätte ja nun nicht sein müssen…“, aber die Crew nimmt’s mit Humor. Hauptsächlich werden von diesem Tag ohnehin der schöne Wind und die wunderbaren Steaks der Angelclubvereinslokalchefköchin in Erinnerung bleiben!

10.12.2001

Montag, 10. Dezember 2001

10.12.2001

Montag, 10.12.01 – Über dem Festland regnet es wieder. Aber hier draußen auf dem Wasser ist es herrlich!
NNW vier Beaufort, Kurs NE, ein Reff im Groß, dazu die ausgerollte Genua – ideale Verhältnisse für den „großen“ Schlag zum Great Barrier Island.
Die Insel wurde von Capt’n Cook persönlich so getauft, weil sie den Golf vor der langen Pazifik-Dünung abschirmt. Prima!
Das Einlaufen (kurz vor Sonnenuntergang….) in den riesigen Naturhafen Port Fitzroy ist eine dieser unbeschreiblichen Szenen, die zu Hause ja sowieso keiner glaubt. Zwei Einfahrten gibt es, beide sind Nadelöhre durch schwarze, schroffe, vulkanische Klippen und Felsen, darüber das flammende Rot der blühenden Pohutukawa-Bäume, darüber die grünen, dicht bewaldeten Berghänge des Mount Hobson – das alles im warmen Licht der Abendsonne, ein fast einsamer Ankerplatz (eine andere Yacht, ein paar endemische Entchen und eine Angelhütte) in völliger Stille und nur wenige Meter vom Ufer entfernt in tiefem, klarem Wasser…
Stefan entlockt Skipper’s Klampfe nach dem Gala-Diner dann noch ein paar traumhaft schöne Klänge… so ist das eben hier an Bord.

11.12.2001

Dienstag, 11. Dezember 2001

Dienstag, 11.12.01 – Der Ort Port Fitzroy liegt eine Bucht weiter und besteht aus mindestens acht Häusern! Die Erkundung verläuft entsprechend rasch und wird nur durch ein Bierchen vor dem Supermarkt (mit Kneipen- und Caféfunktion) verzögert.
Da bleibt noch reichlich Zeit für eine Wanderung zu einem Wasserfall (heldenhaft schimmend: Uli!) und durch den Inselurwald. Großes Kompliment an das Department of Conservation: die Wanderwege sind traumhaft angelegt und gepflegt, da macht selbst meinem bewegungsfaulen Skipper das Laufen Spaß!

12.12.2001

Mittwoch, 12. Dezember 2001

Mittwoch, 12.12.01 – Weil es so schön war, gleich noch eine Wanderung hinterher. Und damit ich nicht nur am Anker hänge, darf ich auch eine Bucht weiter: Die Smokehouse-Bay liegt schön nah an der Südausfahrt, morgen soll es nämlich wieder Richtung „Mainland“ gehen.
Vorher passiert aber mal wieder eine dieser Geschichten, die auch wieder keiner glaubt.
In der ansonsten völlig einsamen Smokehouse-Bay steht nämlich eine Badewanne. Und weil hier gerade die Sommerferien angefangen haben, ist ein Lehrerausflug aus Auckland mit zwei Booten hier eingetrudelt und hat den alten Holzboiler eingeheizt. Und ein paar Würstchen auf den Grill geschmissen und ein paar Fische in den Räucherofen gehängt. Gibt es nämlich ebenfalls in der ansonsten völlig einsamen Bucht. Lediglich die beiden handbetriebenen Wäschemangeln sind nicht in Betrieb.
Und als Wolfgang dem Deutschlehrer Paul dann erzählt, das er seit einem Jahr (nämlich seitdem er in Warstein war!) zwar reichlichst geduscht, aber niemals gebadet hat, da darf er sich natürlich in der Reihe der Badewilligen vordrängeln und mitten in der ansonsten völlig eisamen Smokehouse-Bay ein tolles heißes Schaumbad nehmen.
Ob ihr das jetzt glaubt oder nicht!!!
Wolfgang in der Wanne auf 36°12’S, 175°18’E!!!
Mitten im Wald!!!

13.12.2001

Donnerstag, 13. Dezember 2001

Donnerstag, 13.12.01 – Anker auf um 06.20 h! Die Südeinfahrt (für uns natürlich Südausfahrt!) ist noch spektakulärer als die Nordeinfahrt, aber die genaue Beschreibung erspare ich euch mal, weil beim Segelsetzen um 07.10 h nämlich ein großer Wal 20 m an Backbord querab bläst und dann tief unter mir verschwindet.
Damit ist die Kulisse rundherum ohnehin nur noch Kulisse, egal wie schön!
45 Meilen auf Backbordbug, blauer Himmel, vier Windstärken aus WSW, Kurs NW: neun Stunden später liegt die Mündung des Whangarei River vor meinem Bug.
Die auflaufende Flut schiebt mich dann beim Aufkreuzen nach Whangarei auf über acht Knoten Fahrt über Grund – schon um 17.30 h legt mich Uli längsseits bei der „Muskat“, wo Steffi und Andi gerade ihren Hochzeitstag feiern und der Skipper es deshalb (im Gegensatz zur Crew, die von der ganzen Trans-Pazifik-Clique, die da versammelt ist, ja leider niemanden kennt und lieber die Stadt erkundet) nicht einmal bis zum Ufer schafft, sondern bis weit nach Mitternacht beim Klönen mit unseren Freunden von „Serenade“, „Largo Star“, „Orinoko“ etc. bleibt.

14.12.2001

Freitag, 14. Dezember 2001

Freitag, 14.12.01 – Die Mannschaft weiter auf Landgang, der Skipper weiter auf Yachtgang, also beim Klönen (für die Bayern: beim Ratschen!). Zum Abendessen ziehen sie dann aber wieder gemeinsam los und finden prompt Whangareis einziges Speiselokal, das nach dem Essen zur Disco umgebaut wird: kaum sind die Kalorien drin – kommen sie wieder raus: Abzappeln bis zum Abwinken!! (Schon wegen der knackigen Bedienungen, aber das ist leider eine etwas private Geschichte…) Für Nachfolger: „Killer-Prawn“ heißt der Laden!

15.12.2001

Samstag, 15. Dezember 2001

Samstag, 15.12.01 – Und um 09.00 h setzt die Ebbe ein – und damit unsere einzige Chance für die nächsten zwölf Stunden, den recht flachen Hafen von Whangarei zu verlassen: Brummschädel hin – Katerstimmung her!
Allerdings ist wieder Sauwetter, außerdem weht der Wind mit sechs Beaufort aus dem Südosten, außerdem gibt es da doch diese nette Bucht am Unterlauf des Whangarei River: Um kurz nach Zwölf fällt der Anker, am Nachmittag wird mittels Erwachsenenuno ermittelt, wer das Abendessen richten muß und wer abspült (Claudia und Stefan…) – und damit ist der Tag schon wieder um.

16.12.2001

Sonntag, 16. Dezember 2001

16.12.2001

Sonntag, 16.12.01 – Das Gute am Mistwetter ist, dass es genauso schnell geht, wie es kommt. Der Wind hat auf Ost weitergedreht, also müssen wir auch nicht kreuzen, um wieder in den Hauraki-Golf zu kommen, entgegen der Wettervorhersage lacht sogar die Sonne, weshalb sich Stefan den heftigsten Sonnenbrand holt und sich schwört, den Sonnenschutzfaktor nie wieder nach den Prognosen von Auckland Meteo auszuwählen!
Am Abend fällt der Anker zum zweiten Mal auf dieser Reise vor Kawau, heute in der Mansion-House-Bay. Wieder mal vor großartiger Kulisse, nämlich vor dem wunderschönen Herrenhaus des Gouverneurs Grey aus dem späten 19. Jahrhundert.

17.12.2001

Montag, 17. Dezember 2001

Montag, 17.12.01 – Das muß natürlich besichtigt werden, dafür hat es das DOC (Department of Conservation) ja so schön hergerichtet! Wiederum: Großes Kompliment!
Wundervoll erhaltene Parkanlagen, tolle Wanderwege und viel Liebe zum Detail im Inneren des Herrenhauses, das über Jahrzehnte als Hotel missbraucht wurde. Gesegelt wird auch noch – 17 Meilen bis zur Gulf Harbour Marina. Eigentlich eine wunderschöne, riesige neue Anlage, aber leider zu weit im Niemandsland, um ein lebhafter Erfolg zu sein.
Für zwei Runden Billiard reicht die Zeit, dann stellt der Barkeeper so gegen zehn Uhr die Stühle hoch! Wenn der wüsste, was ihm da für ein Geschäft entgeht! Meine Jungs sind ja noch nicht mal warmgespielt!

18.12.2001

Dienstag, 18. Dezember 2001

Dienstag, 18.12.01 – Stefan fährt zur Einstimmung die ersten Yachtmanöver seines Lebens, weil ich nämlich noch an die Dieselpier muß (für lächerliche 30 Liter, aber auftanken muß nunmal jede Crew!), und dann nehmen wir wieder am ganz großen Spiel teil:
Kreuz und quer mitten durch die trainierenden America’s Cupper. Ist gar nicht so einfach, ein Treffen mit den großen Schwestern zu arrangieren, die brettern schließlich mit über 13 Knoten hier rum! Aber das schweizerische und vor allem das schwedische Duo (die sind zu Vergleichszwecken immer im Doppelpack unterwegs!) kommen ganz nah ran, die Schweden halsen um mich herum, mein Skipper muß fürchterlich aufpassen und kann leider kein Beweisfoto machen. Nächstes mal aber bestimmt!
Bei der Tagesabschlussregatta zum Liegeplatz gewinnen wir aber dann wieder, weil sich die Teams nämlich um Punkt 16.00 h von ihren Begleitbooten reinschleppen lassen. Arbeitszeiten wie Berliner Beamte, auch nicht schlecht!
Aber disqualifiziert, was unser Privatrennen angeht! (von dem die Jungs auf ihren Millionenschüsseln natürlich garnichts wissen, aber das tut dem Spass hier an Bord ja keinen Abbruch!)
So gegen 17.00 h liege ich dann auch am Steg: Westhaven Marina, Platz V 20. Die Mannschaft verholt sich zum Abschiedsessen in das Cup-Village, aber ich ruh mich hier mal ein bißchen aus. Waren ja auch schon wieder 223 Meilen in 14 Tagen!

19.12.2001

Mittwoch, 19. Dezember 2001

Mittwoch, 19.12.01 – Ich werde noch schön geputzt, dann muss Stefan schon zum Flughafen. Claudia und Uli hängen noch eine Motorrad-Tour hinten dran – gute Reise euch allen!

20.12.2001

Donnerstag, 20. Dezember 2001

Donnerstag, 20.12.01 – Und gerade, als der Skipper sich an die Ruhe gewöhnen will, da klopft es und die ganze „Muskat“-Mannschaft (Steffi und Andreas mit Yannick und Fabier) steht auf dem Steg!
Das wird ein lustiger Abend mit den Kindern!
Eigentlich wollen sie ja zum Zelten, aber zum Üben ist Schlafsackschlafen hier an Bord ja auch schon mal ein Abenteuer für die beiden Kleinen!

21.12.2001

Freitag, 21. Dezember 2001

Freitag, 21.12.01 – Und gerade, als der Skipper sich an die Ruhe gewöhnen will, weil die „Muskat“-Mannschaft wieder weiterzieht, da läuft die „Largo-Star“ mit dem z.Zt. alleine segelnden Wolfgang ein, mit dem sich mein Wolfgang natürlich erstmal zur „Ortserkundung“ in die Innenstadt begibt…
Da bleibt mir (und Wolfgang natürlich auch!) nur noch, allen ein wunderbares Weihnachtsfest zu wünschen! (Am glücklichsten sind natürlich alle, die einen JoJo-Geschenkgutschein auf dem Gabentisch finden und nächstes Jahr hier an Bord mitfahren können!!!!)

22.12.2001

Samstag, 22. Dezember 2001

Samstag, 22.12.01 – Feiertags- und Wochenendgroßeinkauf, Weihnachtsfamilien-e-mails etc. Die letzten Festvorbereitungen sehen hier an Bord wahrscheinlich nicht viel anders aus, als bei Euch in Deutschland. Bis auf die Socken, Mützen, Handschuhe und langen Unterhosen natürlich, die man hier allesamt nicht braucht!

23.12.2001

Sonntag, 23. Dezember 2001

Sonntag, 23.12.01 – Wolfgang geht mal eben zur R.N.Z.Y.S. rüber, um nachzufragen, wann und wie genau die Geschwaderfahrt zu Ehren von Sir Peter Blake am Nachmittag stattfindet.
Und wo er schon mal in den Heiligen Hallen des Segelsports (das Clubhaus der Royal New Zealand Yachting Squadron) ist, schaut er sich auch noch den Original-America’s Cup an. Fazit: tatsächlich so beeindruckend häßlich wie überall beschrieben! Und die Alarmanlage reagiert schon auf heftiges Gestikulieren in Kannennähe, hat mein Skipper leider unbeabsichtigterweise ausprobiert…
Über 700 Yachten, ein Luxusliner, die Küstenwachboote, ein Feuerlöschboot und eine Kunstflugstaffel erweisen Neuseelands Segelhelden ab 17.00 h mit einer Geschwaderfahrt/einem Geschwaderflug durch den Hafen die letzte Ehre, und ich bin als einsame Repräsentantin Deutschlands mittendrin, das hat sich Wolfgang nicht nehmen lassen.
Largo Star-Wolfgang kommt als Vorschoter und Kameramann mit, am Ruder ist wegen erhöhten Konzentrationsaufwandes (bei über 700 Booten!!!!!) leider nur Zeit für das ein oder andere Schlückchen Beerdigungswein, aber nicht auch noch für den Fotoapparat.
Auf der Uferpromenade stehen tausende Zuschauer, ein grandioser Abschied für einen tollen Segler (und – offensichtlich – Helden der Nation!)!

24.12.2001

Montag, 24. Dezember 2001

Montag, 24.12.01 – Heiligabend 2001
Da die unchristlichen Japaner (von denen es in Auckland reichlich gibt, sind ja auch quasi Nachbarn!) kein Weihnachten feiern, haben natürlich auch alle japanischen Restaurants am Abend geöffnet: Sushi, Sashimi, Teppan Yaki, Sake – die beiden Wolfgangs lassen es sich gemeinsam gut gehen und wir alle hier unten wünschen euch allen da oben ein ähnlich lustiges und friedliches Weihnachten!

25.12.2001

Dienstag, 25. Dezember 2001

Dienstag, 25.12.01 – Weihnachten 2001
Aber so lustig ist ja fast schon wieder übertrieben: Am Nachmittag kommt Ellen (die Holländerin) mit Jason und Christie vorbei, ebenfalls trampende Segler/ segelnde Tramper. Zusammen haben sie eine Wohnung gemietet und ein Uraltauto gekauft. Und da geht es jetzt hin, zusammen mit den beiden Wolfgangs. Und mit dem Dampftopf voller Gemüse, das es eigentlich hier an Bord hätte geben sollen.
Geschirr und Möbel sind bei segelnden Trampern natürlich eher hinderlich, weshalb die Suppe mit einer Tasse aus dem Topf geschöpft werden muss. Mangels Tisch wird auch das anschließend servierte Brathuhn auf dem Teppich verspeist, und der Kuchen (bzw. englische „pudding“) lässt sich prima mit den Fingern essen!
Eine Zapfanlage hätte es auch hier an Bord nicht gegeben, weshalb die drei Freunde (alle waschechte Maoris!), die später noch auftauchen, das Bier aus dem Fass, das sie irgendwo aufgetrieben haben, erst in den Dampftopf sprudeln lassen, aus dem es dann auch gleich getrunken wird…
Ellen spielt ständig mit ihrer neuen Saugnapfpfeilpstole, Largo Star-Wolfgang kann sich gar nicht vom Seifenblasenpustering lösen, mein Skipper singt Karaoke-Weihnachtslieder mit einer Banane… ein fröhliches Fest, ganz im Sinne des Erfinders! (Hoffentlich!)

26.12.2001

Mittwoch, 26. Dezember 2001

Mittwoch, 26.12.01 – Der zweite Feiertag heißt hier Boxing Day, weil man früher an diesem Tag den Bedürftigen Kisten oder Kartons (boxes!) mit Lebensmitteln und Geschenken überreicht hat. Wolfgang ist auch ganz bedürftig heute: Er bedarf nämlich der Erholung…

27.12.2001

Donnerstag, 27. Dezember 2001

Donnerstag, 27.12.01 – Aber heute reicht es schon wieder für einen kleinen Tagesausflug mit zwei neuen Freunden (Levita und Kerry ) zur vorgelagerten Insel Rangitoto, da gibt es eine Bucht, die schon seit Gründung der Stadt Auckland von auslaufenden Schiffen zum Ausnüchtern der Mannschaft angelaufen wird!
Ehrlich, steht sogar im Hafenhandbuch! Und deshalb liegen da heute auch schon über 30 andere Yachten!

28.12.2001

Freitag, 28. Dezember 2001

Freitag, 28.12.01 – Sabine, Christian und die Kinder Jonas und Leon von der „Orinoko“ sind auf der „Largo Star“ zu Besuch. Da es hier an Bord aber den größeren Spaghettitopf gibt, gibt es auch hier an Bord das Abendessen. Ellen kommt auch noch vorbei, und auf dem Nachbarschiff hat jemand Geburtstag, weshalb dann nach dem Zu-Bett-Bringen der Kinder dort bis um 04.00 h in der Frühe weitergefeiert wird… es nimmt ja kein Ende…

29.12.2001

Samstag, 29. Dezember 2001

Samstag, 29.12.01 – Gerold und Ernst von der „Momo“ kommen auf eine Aspirin und einen Kaffee vorbei, Largo-Star-Wolfgang will noch was an meinem Bordcomputer basteln, Ellen krabbelt aus der Achterkabine, in die sie es gestern noch so eben geschafft hat, das Cockpit ist also schon gut gefüllt, da kommt Holger Jauch den Steg entlang und freut sich, mich und den Skipper in so guter Verfassung zu sehen, denn er will ja 14 Tage mitsegeln!
Willkommen an Bord! (zum zweiten Mal übrigens, zuletzt in Boston!)
Nebenbei: wie sie da so alle sitzen und sich erzählen, da stellen Holger und Gerold fest, dass sie in Überlingen kurzzeitig im gleichen Haus gewohnt haben! Nach dem nachmittäglichen Großeinkauf geht es nochmal zum Japaner, und diesesmal erfahren Wolfgang und Wolfgang, was sie Heiligabend alles falsch gemacht haben – und das ist von der Handhabung der Stäbchen bis zum Mixen der Sojasoße eigentlich fast alles…
(Holger kennt Japan aus beruflichen Gründen sehr gut und spricht auch, zum Entzücken der Bedienung, die Sprache!)