Samstag, 02.02.02 – Ohrenbetäubender Lärm von vier Schleifmaschinen, die meinen Rumpf abrubbeln.
Samstag, 02.02.02 – Ohrenbetäubender Lärm von vier Schleifmaschinen, die meinen Rumpf abrubbeln.
Mittwoch, 20.02.02 – Wieder zurück nach Westhaven, aber Wolfgang wird auf einmal ganz hektisch und montiert meinen Großbaum ab, verstaut alle Segel in der Achterkabine, reisst das Radarkabel aus der Deckenverkleidung und ist überhaupt ganz komisch…
Donnerstag, 21.02.02 – Um 06.30 h (weil so früh morgens der Wind am schwächsten ist) liege ich unter dem Takelkran, geübte Hände schlingen einen Heißstropp unter den oberen Salings durch und dann wird mein Mast auf das Werkstattdach gelegt. Um 12.00 h hänge ich selber im Travellift und zehn Minuten später stehe ich auf einem Tieflader. Und unter Polizeischutz fahre ich dann über die Hafenbrücke!!!! Obendrüber!!!!! Ich darf endlich und zum ersten Mal in meinem Schiffsleben OBEN ÜBER eine Brücke fahren! Und das mit 32 Knoten Geschwindigkeit!!! Um 13.00 h stehe ich in Beachhaven bei Barry in der Halle. Barry ist Lackierer, und er sagt: „She is going to be a beauty when she leaves this shed!“
Samstag, 23.02.02 – Einsame Schleifgeräusche durch meinen Skipper, der die unzulänglichen Ecken nacharbeitet, die anderen Arbeiter sind im Wochenende.
Sonntag, 24.02.02 – Wolfgang macht einen Ausflug ins Museum und schaut sich Moas (Riesenstraußenvögel, leider ausgestorben) und sonstige Kuriositäten Ozeaniens an.
Montag, 25.02.02 – Es wird wieder geschliffen, gespachtelt, geschliffen, gespachtelt…
Dienstag, 26.02.02 – Die Toiletten fliegen raus – und am Ende des Tages bin ich rosa, die erste Grundierung wird aufgetragen.
Mittwoch, 27.02.02 – Es wird wieder geschliffen, gespachtelt….
Donnerstag, 28.02.02 – Meine Ankerkette wird abgeholt – und am Ende des Tages bin ich hellblau, denn die zweite Grundierung wird aufgetragen.
Freitag, 01.03.02 – Es wird wieder geschliffen, aber nicht mehr gespachtelt, denn ich bin jetzt glatt wie ein Kinderpopo! Darauf trinkt Wolfgang ein Bier mit den Straßenkehrern in der Nachbarhalle, die sich schon mal für das Wochenende einstimmen…
Samstag, 02.03.02 – Wolfgang bekommt Hallenverbot bis morgen Abend…
Sonntag, 03.03.02 – Und als er wiederkommt, da schimmert es ihm dunkelburgunderrot entgegen, und das bin ich – frisch lackiert!! Juhuuuuu!!!!!
Montag, 04.03.02 – Heute quietscht es fürchterlich, denn die Antifoulingschichten der letzten sechs Jahre werden mit Abziehklingen entfernt. Und das klingt schrecklich…
Dienstag, 05.03.02 – Es wird wieder geschliffen, gespachtelt, geschliffen… und abends ein Bier mit den Straßenkehrern getrunken: Wolfgang lernt, das Sätze ohne das Wörtchen fuck in Neuseeland als unverständlich gelten und lernt auch gleich noch ein paar andere Vokabeln, die sehr hilfreich sind, leider aber aus Jugendschutzgründen hier nicht wiedergegeben werden können…