Donnerstag, 11.12.08 – Gerade haben wir den Anker an Deck, da kontrolliert mich ein riesiges Zollboot! Das darf es ruhig, ist ja alles in Ordnung hier an Bord. Das Hauptanliegen der Zöllner scheint auch zu sein, herauszufinden, ob ich als ausländische Yacht mit der Präsenz der Sicherheitskräfte zufrieden bin. Quasi eine Kundenzufriedenheitsumfrage. Hatte ich auch noch nicht, empfehle ich als Idee aber gerne an diverse heimische Behörden weiter. Bei Voranmeldung hätte Sonja auch noch ihre gestreifte Pyjamahose , die sie lässig unter der Shorts trägt, gegen etwas gediegeneres getauscht
Bis nach Whangaparapara sind es gerade mal 10 Meilen, aber die haben es landschaftlich mal wieder in sich, bizarre Felsformationen in engen Passagen, schroffe Küste und weite Hügel, rot blühender Pohutukawa und grüner Urwald im Hinterland. Darüber blauer Himmel, drumherum blaues Wasser.
In Whangaparapara werde ich mal wieder nur schnell vor Anker gelegt, dann wandern meine beiden zum Baden zu den heißen Quellen im Wald, wegen der Socken und so
An den Quellen sind tatsächlich schon andere Menschen mit der gleichen Idee, erstmalig verflüchtigt sich das Gefühl endloser Einsamkeit.
Kommt aber gleich wieder, denn zurück wählen Sonja und Wolfgang einen etwas weiteren Weg, in dem die Spinnenweben beweisen, dass schon länger niemand hier unterwegs war.
Eine Kneipe am Ende des Universums gibt es auch, und Wirtsleute, die fast noch bessere Geschichten als mein Skipper erzählen können. Wolfgang war zumindest noch nicht unabsichtlich in Südafrika für den MOSSAD tätig. Da staunen Jan und Daniel, die beiden jugendlichen Kneipengastarbeiter aus Bamberg und der Schweiz (Ferien und Ferienjob zu verbinden ist ein beliebter Plan bei Rucksacktouristen), die solche Abenteuer erst noch erleben wollen.