Montag, 18.08.08 – Da heute die Läden wieder geöffnet haben, benehmen sich meine Prinzessinnen entsprechend, Freunde und Verwandte dürfen sich auf schöne Mitbringsel freuen!
Die Behörden sind auch wieder aktiv, zum Einklarieren muss ich kurz an die Zollpier, da geht aber alles schnell vonstatten, und Wolfgang kann sogar gleich für die Weiterreise innerhalb Tongas ausklarieren. Am „Aquarium” bekomme ich noch schnell den Bauch voll Wasser, dann werde ich vor dem neuen Hafenhotel verankert, das ist paparazzimäßig die erste Reihe, denn heute findet die Fackelzeremonie statt, und der König soll von der Hotelterrasse aus zuschauen. Es wird dunkel, die Fackeln rund um den Hafen werden angezündet, eine Militärkapelle fährt auf einem Landungsboot durch den Hafen und spielt schmissige Melodien, die Yachten haben über die Toppen geflaggt, die Prinzessin erscheint, die Mutter des Königs erscheint, die Minister und Honoratioren erscheinen – und der König erscheint. Zwar nicht auf der Terrasse, sondern nur hinter Glas im Foyer des Hotels, wo man ihm ein Sofa hingestellt hat. Zwar hinter einem Blumenkübel, aber nicht versteckt genug, um nicht mit Lupo, meinem Superfernglas, jede Runzel auf seinen Wangen zu erkennen. Was man sieht, wenn man ehrlich ist: Einen früh gealterten 60jährigen, dem jedes Lächeln schwer fällt, der nicht ein einziges Mal auch nur die höhergestellten Gäste begrüßt, der null Kontakt zur Bevölkerung zulässt, der ein Glas Bier zu drei Vierteln trinkt und dann wieder durch den Hintereingang verschwindet. Das Foto zeigt Georg V. bei seinem Antrittsbesuch hier an Bord 😉
Elke und Werner von der „Antaia” haben hier auf Tonga ihr zweites Zuhause gefunden, wir kennen uns schon von lustigen Abenden mit Burkhard Pieske und anderen Freunden aus dem Jahr 2001 in Nukualofa. Da lässt man den König König sein, feiert noch ein paar Stunden in meinem Cockpit und erzählt wilde Geschichten aus langen Seglerleben.