Sonntag, 04.09.05 – Wäre auch ein tolles Geburtstagwetter für Dieter, meinen Bordingenieur, der heute 71 wird: Herzlichen Glückwunsch bei sechs Windstärken aus dem Norden, Kurs Südost und bei 7 Knoten Fahrt. Mindestens. Die kleineren Frachter suchen Schutz unter Land, aber ich segele mit dem Zwergpirateneffekt (s. Kaptn Blaubär, erstes Leben, oder fragt André oder Robin!). Das heißt, die zugegebenerweise recht hohen Wellen (bis vier Meter) heben mich gemächlich an und schaukeln mich nicht hin und her wie sie es mit den Frachtern tun: Da pendeln die Kommandobrücken locker fünf Meter von einer Seite auf die andere! Bei uns ist einfach nur Rauschefahrt, vor allem die Wellen runter. 9,7 Knoten ist highscore
Die vier Wasserhosen hätte man allerdings weglassen können.
Zehn Meilen vor dem Bosporus dreht in einem Schauer der Wind nach Osten, das wäre unangenehm, aber dann überlegt er es sich wieder, schleicht sich wieder in den Norden und wird schwächer. Aber wir sind ja auch schon da, 62 Meilen in achteinhalb Stunden
In Türkeli Feneri hat allerdings die Bonito-Saison begonnen, und im Gewusel der an- und ablegenden Fischerboote bleibt trotz zweier Versuche kein Liegeplatz für mich. Das war auf dem Hinweg vor ein paar Monaten noch ein ganz verschlafenes Nest!
Auf der anderen Seite des Bosporus liegt Poyrazkoy, da wuseln genau so viele Fischer umher, aber die Pier ist länger, und so findet sich ein Plätzchen für mich an einem Fischerboot, das garantiert nicht mehr ausläuft: es hat keinen Motor mehr!
Abends, zum wohlverdienten Dinner, da gibt es frischen Bonito, wer hätte das gedacht?!